FORUM: Anzeigen

Du musst dich zuerst einloggen, um im Forum Beiträge zu verfassen. Solltest du noch kein registrierter Benutzer sein, kannst du dich hier kostenlos registrieren.

Thema ohne neue Antworten

Double Bass Drumming: Geschwindigkeit trainieren - beste Technik?


Autor Nachricht
Verfasst am: 08. 05. 2011 [18:46]
NorthernDarkness
Themenersteller
Dabei seit: 14.01.2011
Beiträge: 25
Hallo,

hier meine Frage ich möchte Double Bass mit zwei Einzelpedalen spielen jedoch bekomme ich keine Geschwindigkeit aufgebaut. Bitte um Rat.

Verfasst am: 09. 05. 2011 [13:26]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo,
ich bin zwar kein "echter" Drummer, interessiere mich aber ebenfalls für dieses Thema und kann dazu, glaube ich, einiges sagen. Primär Gitarrist (E- und A-Gitarre), beschäftige ich mich seit ca. August letztes Jahr auch mit Drums bzw. übe auf einem Mini-/Pseudo-Set. DoubleBass ist dabei ein wichtiger Punkt, weil mich diese Spieltechnik bzw. die damit mögliche Geschwindigkeit und Kontrolle faszinieren. Sorry, falls der lange Post nicht allzu strukturiert ist, aber zu dem Thema gibt es, auch wenn die Bewegung an sich simpel aussieht, einiges zu sagen.

- zwei Einzelpedale vs. ein Doppelpedal:
Wo siehst Du da den entscheidenden Unterschied? Spieltechnik und Spielgefühl sind fast identisch bzw. auf die eigentliche Technik hat das einen vernachlässigbaren, eigentlich fast keinen Unterschied. OK, Single Pedals liefern 100% identische Spielsituationen für beide Füße, aber eine Doppelfußmaschine lässt sich ja über die Federspannung usw. auch so einstellen, dass die Füße identische Bedingungen haben. Wobei "identisch" häufig bedeutet, dass bei Rechtsfüßern die Federspannung am linken Pedal leicht reduziert wird, damit der von Natur aus normalerweise vorhandene Unterschied zwischen rechtem und linkem Fuß (Kraft, Schnelligkeit, motorische Kontrolle) etwas ausgeglichen wird.

OK, jetzt konkreter zum Thema "Geschwindigkeit":
"...bekomme ich keine Geschwindigkeit aufgebaut."
Von welchen Soll- und Ist-Tempi sprichst Du? D.h. welche Geschwindigkeiten erreichst Du momentan und welche Tempi schweben Dir vor? 200, 240, 270 bpm?

Was die Thread-Überschrift angeht – es gibt hier keine "beste Technik". Für quasi alle motorischen Abläufe – ob 100m-Sprint, Zirkusakrobatik, E-Gitarren- oder Schlagzeugspiel – gilt, dass verschiedene Dinge gleichzeitig erfolgen und mehrere Fähigkeiten benötigt werden und ausgebildet sein müssen. "Technik" fasst dies als Oberbegriff zusammen, besteht aber (im musikalischen Bereich) automatisch aus Geschwindigkeit, Koordination/"Muscle Memory", Dynamik (Kontrolle der Lautstärke/Anschlagskraft). Und noch aus dem Faktor Individualität, was auch in den Stil einfließt.

Pragmatisch betrachtet, würde ich erst ermitteln, welche Doublebass-Leistung Du derzeit aufweist und welche Ziel-Tempi Dir vorschweben. Grundsätzlich sind fast alle Ziele erreichbar, die Frage ist nur, mit welchem Aufwand dies verbunden ist und ob der Einzelne dieses Pensum (Zeit, Disziplin, Systematik) zu erfüllen imstande/bereit/gewillt ist.

Nicht nur für Doublebass gilt, dass es eigentlich keine Abkürzungen gibt, dass man sich die 10, 15 Jahre harte Arbeit, die Profis zur Erlangung dieser Fähigkeiten benötigen, mal nebenbei in einem Schnellkurs oder in 6 Monaten aneignet. Sprich: Motivation, realistische Zielsetzung = gut, Illusionen = nicht zweckmäßig/nicht erreichbar (und vielleicht schlicht nicht nötig). Dieses Prinzip hast Du bestimmt schon beim Gitarrenspiel kennengelernt. Ich kann Dich aber bestens verstehen. Ich habe viel Zeit in Gitarrentechnik investiert und will jetzt im Bereich Drums in überschaubarer Zeit gewisse Leistungen erzielen, bin aber eigentlich nicht wirklich bereit, jetzt wieder 10 oder so Jahre zu schuften icon_wink.gif

Jeder kommt im Bereich Doublebass verschieden schnell voran, ist dafür aber auch von Natur aus verschieden gut talentiert. Aber OK, Talent ist zwar fein, zehrt sich mit der Zeit aber auf. Jemand mit weniger Talent, aber mehr Fleiß wird einen anderen mit mehr Talent, aber weniger Fleiß längerfristig überholen. Deine "Startsituation" wäre zu wissen, wie schnell Du 16tel-Noten pro Fuß spielen kannst. Hierbei spielt die Synchronisation noch keine Rolle und Dein starkes Bein wird/müsste deutlich besser sein als das andere.

Angenommen Du erreichst rechts 120 bpm, links 110 bpm. Das wäre völlig normal und schon recht gut. Dein theoretisches Maximal-Tempo wäre 240 bpm, aber dieses Tempo kann Dein schwacher Fuß nicht mitgehen. Realistisch müsste man die Leistung des schwächeren Fußes x2 rechnen, das ergäbe 230 bpm. Vielfach wird empfohlen, das schwächere Bein (Fuß) umso intensiver zu trainieren, um den Rechts-links-Unterschied zu minimieren. Das führt letztlich zu einer besseren Synchronisation. Ansonsten müsste man beim "Vollgas-Spiel" darauf achten, dass der rechte Fuß leicht gebremst wird, weil der linke dieses Tempo nicht ganz schafft und so keine saubere Synchronisation entsteht.

Fazit: schwächeren Fuß ermitteln und umso intensiver trainieren. Die Füße sowohl einzeln trainieren als auch zusammen. Beim Zusammenspiel orientiert sich das Tempo am schwächeren Fuß, sonst entsteht keine Synchronisation. Die ist aber Pflicht, sonst klingt’s... schon klar.

Synchronisation wiederum entsteht nicht einfach so, indem man beide Füße maximal bewegt, sondern resultiert aus Kontrolle (geht in Richtung 2Muscle Memory"icon_wink.gif. Kontrolle muss langsam einstudiert werden – wie bei Gitarre usw. Auf vielen Foren, auch im Extreme-Drumming-Bereich, wird daher gerade am Anfang empfohlen, Doublebass relativ/sehr langsam zu beginnen, damit von Anfang an eine ausgewogene Sync entsteht. Bzw. diese langsamen "Qualitätseinheiten" sollte man regelmäßig ins Training einstreuen, weil nur dies optimal dafür sorgt, dass das Resultat auch gut klingt.

Pedaleinstellung / Faktoren
Die „neumodischen“ Pedale von heute erlauben wahnwitzige Settings, ich persönlich finde aber, ein klassisches, aber qualitativ vernünftiges Pedal ohne Fancy Stuff und ohne Mörderpreise tut es auch. Es kommt immer noch aufs Handwerkliche/Physische und nicht aufs Equipment an. Aber OK, Pedale hast Du schon, wie’s aussieht.

Rebound wäre noch so eine Sache. Je mehr Rebound zwischen Bassdrum-Fell und Pedal (oder Oberfläche Kick Practice Pad/Pedal, wie in meinem Fall), desto leichter/schneller. Dieses Prinzip kann man sich in beide Richtungen zunutze machen: mehr Rebound, um noch schneller zu werden, oder weniger Rebound, um sich selbst beim Üben mehr zu fordern, aber im "Einsatz" dann unter normalen/optimierten Einstellungen zu spielen. Die Federspannung, die beim Rebound auch eine Rolle spielt, hatte ich zeitweise so, dass ich bei schnellem Heel-Up-Spiel viel mehr arbeiten musste – als Nebeneffekt, denn diese Einstellung hatte ich eigentlich gewählt, um die Heel-Toe-Technik zu trainieren.

Das führt zu einem weiteren Punkt: Spieltechnik
Primär interessiert beim schnellen Spiel die Heel-Up-Technik. Aber auch im Powerdrumming wäre Heel-Toe nicht verkehrt bzw. damit sollte man sich auch beschäftigt haben. Bis zu gewissen Tempi ist Heel-Toe nämlich deutlich ökonomischer (meine Erfahrung). Meine kritische Grenze sind ca. 200 bpm. Darunter geht auch Heel-Toe, darüber bei mir nur Heel-Up. Wobei Heel-Up einfach mehr Energie benötigt und ich den Eindruck habe, ich muss auf Nachbrenner umschalten. Heel-Toe ist dafür am Anfang nicht so leicht, weil es einige Mühe kostet, die zwei Pedalschläge pro Bein mit möglichst identischer Kraft/Dynamik auszuführen. Solange die Dynamik nicht homogen ist, entsteht nämlich trotz guter Sync eine Art Poltereffekt. Das kann aber je nach Stil und Tempo sogar reizvoll sein.

Heel-Toe hat den Vorteil, dass man auch auf Single Pedals (zumindest in kurzen Salven) einen Doublebass-Eindruck schaffen kann. Klassisch wird Heel-Toe gespielt: 2x rechts, 2x links, dann wiederholen. Ich habe diese Technik nur am Rande im Programm, weil ich das eher schwer zu erlernen finde. Ich verflechte die Schlagfolge zu: Heel (rechts) – Heel (links) – Toe (rechts) – Toe (links) usw., was auf Anhieb viel höhere Tempi erlaubt. Die klassische Art erlaubt sehr schnelle Doppelnoten.

Übrigens ist Heel-Down gerade im Bereich "Qualitätsübungen"/bei langsamem Spiel eine extrem sinnvolle Sache, weil hierbei die vordere Schienbeinmuskulatur trainiert wird, was sowohl die Sync als auch die Kontrolle beim/fürs schnelle Heel-Up-Spiel schafft.

Übungsweise/Zeitaufwand
Wie viel Übungszeit steht zur Verfügung? Ich habe den Vorteil, dass ich beruflich überwiegend vorm (heimischen) PC sitze. Im Dezember habe ich mir eine DoFuMa mit Kick-Übungspad gekauft. Diese steht normalerweise tagsüber unter meinem PC-Arbeitstisch und abends im Musikzimmer (abends "TV-Drumming" oder Gitarrenspiel). Über den Tag verteilt spiele ich in der Summe mehrere Stunden, meist in gemütlichen Tempi, um was für die Synch zu tun. Ab und zu schalte ich auf schneller, aber nur vorübergehend. Rhythmus-Schwächen usw., die langsam vorliegen, werden beim schnellen Spiel nicht besser, daher muss kontrolliertes Spiel beibehalten werden und den größten Übungs-Anteil ausmachen.

Auch die Fußposition auf dem Pedal spielt eine Rolle. Hier interessiert einerseits, an welcher Position Du das beste Spielgefühl hast. Andererseits gilt, dass man mit dem Fuß weiter vorne auf der Fußplatte (also in Richtung Schlägel) mehr Druck, dafür etwas weniger Tempo erzeugt und umgekehrt bei etwas nach hinten versetztem Fuß die Power nachlässt, aber mehr Speed möglich wirt (da geringerer Bewegungsweg nötig). Normalerweise wird die Fußposition beim Spielen (mehr oder weniger bewusst) nachreguliert, je nachdem, ob mehr Power/weniger Tempo oder umgekehrt benötigt wird. Jeder findet einen "Sweet Spot", bei dem die Pedale sich relativ einfach bespielen lassen und trotzdem genug Kraft da ist. Bei der Power kommt noch hinzu, dass die Hubhöhe der Oberschenkel unabhängig von der Fußposition ebenfalls zur Dynamik beitragen. Bzw. für Extra-Power sorgen, beim sehr schnellen Spiel aber eher nicht/weniger eingesetzt werden. Je schneller, desto mehr wird die Arbeit auf die Fußgelenke abgewälzt. Je langsamer, desto mehr kommt der Oberschenkel zum Einsatz.

In den ersten 2 Monaten habe ich Doublebass noch ohne DoFuMa geübt. Das bringt nicht sooo viel, aber immerhin. Sobald ich die DoFuMa hatte, habe ich versucht, möglichst schnell zu spielen. Nach 4 Tagen hatte ich mit hartnäckigem Probieren "zufällig" entdeckt, wie die Speed-Technik an sich funktionert, und ein Tempo von 200-210 bpm erreicht (damals ausschließlich Heel-Up). Die Synchronisation war na ja, aber nicht total Schrott. Ein paar Monate weiter lag mein Max-Tempo bei 240 bpm. Aber mit der Besonderheit, dass ich zwischen 160 und 200 bpm quasi gar nicht spielen konnte, weil die Kontrolle fehlte. Alles darunter war so langsam, dass das fast jeder auf Anhieb spielen kann, alles darüber (bis 240 bpm) ging auch, aber nur mit der (bzw. "meiner"icon_wink.gif Speed-Technik. Seitdem habe ich mein Max-Tempo nicht weiter verfolgt, sondern übe fast nur noch im moderaten, oft langsameren Bereich, weil langfristig Kontrolle der entscheidende Faktor ist und für eine gute Sync sorgt. Seit Jahresanfang kam noch Heel-Toe dazu, der Einstieg war für mich nicht so leicht, aber jetzt klappt es ganz gut.

Speed ist ein Ergebnis aus Kontrolle/qualitativem Üben (= eher langsame Prägung, „Muscle Memory“). Technik ist ein Oberbegriff (s.o.), der im günstigen Fall Voraussetzung, aber noch keine Garantie für Musik ist.

D.h. Speed langsam fundieren, Technik breit anlegen und DANN daraus Musik machen. 250 bpm Bassdrum ist zunächst evtl. technisch interessant/sauber, muss aber noch keine "Musik" bedeuten (sowieso ein höchst subjektiver Begriff).

Außerdem – weiterhin meine Erfahrung selbst aus dieser kurzen Zeit – heißt 240 bpm Max-Tempo noch lange nicht, dass man z.B. auch bei "nur" 200 bpm die volle Kontrolle über Doublebass hat und die Bassdrum im Wechsel zwischen Snare usw. einsetzt, z.B. bei 4er-, 6er-, oder 8er-Notengruppen (4x oben = Snare, Toms, danach 4x unten/Bassdrum usw.). Oder auch Stakkato-Rhythmen: Die sind, auch wenn ein achtbares Doublebass-Max-Tempo erreicht ist, eine Herausforderung für sich, mit unendlich vielen Spielvarianten. Ich sage nur: Offbeat-Spiel mit dem schwachen Fuß, ab und zu den starken Fuß dazwischen… geschätzt 5 Millionen Rhy-Ideen möglich icon_wink.gif

Triggering wäre noch so ein Thema. Eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber es wird ja gesagt, dass mit Triggering höhere Tempi möglich sind. Das kann missverständlich sein - spielen muss man natürlich schon noch, aber man kann beim Triggering einstellen, dass jeder noch so schwache Schlag trotzdem ordentlich laut (bzw. identisch, was langweilig klingen kann) wiedergegeben wird. Und wenn die Bassdrum nicht mit großer Wucht bespielt werden muss, sind dadurch höhere Tempi (bei weniger Anschlagkraft und/oder kürzeren Schlägelwegen) möglich. Die "guten" Drummer nehmen Trigger (wenn überhaupt) nicht zum Speed-Schummeln, sondern allenfalls - was m.E. legitim ist - um die per Mikros nicht immer effektiv aufzunehmende(n) Bassdrum(s) eben mit durchsetzungsfähigeren Sounds wiederzugeben.
Verfasst am: 09. 05. 2011 [13:33]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
2x 110 bpm (Beispiel schwacher/linker Fuß) ergibt natürlich 220 bpm, sorry.

(Wenn ich den vorherigen Post überarbeite, müsste ich ewig viele Absätze setzen, da war ich jetzt zu faul für.)

EDIT
Die richtige Balance/Sitzposition auf dem Drumhocker ist ebenfalls eine wichtige Grundlage für gutes Spiel, nicht nur bei Doublebass. Für möglichst relaxtes Spiel ist ein gutes Gleichgewicht nötig. Das muss aber jeder für sich ermitteln. Anfangs habe ich mich auf den vorderen Rand des Hockers gesetzt, mit der Zeit bin ich dazu übergegangen, sich mittig draufzusetzen. Achte auch auf die Entfernung der Pedale zum Hocker und darauf, den Hocker nicht zu tief einzustellen. Tief mag cool aussehen, ist aber ergonomisch schlecht, der Rücken wird über Gebühr belastet, man ermüdet viel schneller. Im Knie sollte ein Winkel von ca./mind. 90 Grad vorliegen. Ich mag es noch einen Tick höher. Die Unterschenkel stehen etwa lotrecht, also rechtwinklig zum Boden. In dieser Position lässt sich gut spielen/üben.

Einen möglichst homogenen Sound beider Füße fördert man dadurch, dass man beim Spielen auf die Füße/Positionierung auf den Pedalen schaut und die Positionen möglichst identisch sind. Man kann aber Rechts-links-Unterschiede der Füße im Bereich Kraft auch durch gezielte asymmetrische Positionierung austarieren. Achte auch darauf, ob die Schlägel den gleichen Hub haben oder ein Fuß merklich schwächer schlägt/tritt. Dann entweder bewusst die Trittkraft erhöhen oder durch Versetzen des Fußes (leicht nach hinten) den Hub ausgleichen.

EDIT II
Beim (Double Bass) Drumming ist natürlich noch der physische Faktor beteiligt, also die körperliche/muskuläre Seite. Daher schadet eine allgemeine Fitness hier nicht. Mike Terrana macht (bei einem Tagespensum von 4-6 h Schlagzeugspiel) z.B. auch mal Dauerläufe (bis/ca. 1 h), Seilspringen usw. Meine Erfahrung ist, dass schnelles Doublebass-Spiel keine direkt aerobe Tätigkeit ist - ins Keuchen kommt man dabei nicht - aber der Puls sofort stark ansteigt. Und wenn man 1-2 h mit gewisser Intensität übt, entsteht durchaus eine allgemeine Ermüdung. Im Forum von Derek Roddy (Extrem-Drummer) habe ich gelesen, dass viele Drummer nur jeden 2. Tag intensiv Doublebass trainieren, weil sie einfach nicht die Kraft haben, jeden Tag auf demselben hohen Niveau zu arbeiten. Das kann ich mittlerweile nachvollziehen... Außerdem hat man immer mal einfach nur schwache Tage, an denen fast gar nichts geht. Dann am besten das Tempo stark drosseln und mehr auf Koordination/Kontrolle üben, oder die Beine auch mal gezielt 1-2 Tage pausieren lassen.
Verfasst am: 24. 05. 2011 [12:43]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Zu Heel-Toe hier noch ein geniales Video:

http://www.youtube.com/watch?v=v6hb0y2cU2M

Die Triolen, Gallops und Kombinationen gegen Ende sind eine tolle Anregung über die Grundübung hinaus. Heel-Toe ist, nachdem der nicht ganz einfache Grundablauf erlernt ist, eine sehr ergonomische Technik, um relativ schnell auf ca. 200 bpm zu kommen.
Verfasst am: 08. 06. 2011 [11:37]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
NorthernDarkness,
wie wäre es mit einer kleinen Rückmeldung? Haben Dir die Posts einen Nutzen/Info gebracht? Was sind Deine Tempo-Ziele, welches Tempo beherrschst Du jetzt schon? Wie gesagt, Kontrolle aufbauen kostet richtig Zeit, das merke ich selbst permanent beim Doublebass-Training. Geduld!

EDIT (16.06.11)
Jetzt, wieder ein paar Trainingswochen weiter, hatte ich kürzlich einen Durchbruch mit der "normalen" Heel-Toe-Technik (RRLL, RRLL), die mir lange schwer gefallen ist. Das wird wohl bei jedem verschieden sein, aber jetzt sehe ich, dass diese Technik super funktioniert (und bei langsamen Tempi eher schwerer wird) und man nach überschaubarem Übungspensum gut Tempi von 180-200 bpm spielt, die sich bei dieser Technik relativ locker anfühlen. Was deutlich über 200 geht, erfordert eine perfekte Synchronisation, was wieder lange dauert. Die "normale" H-T-Technik neigt meiner Erfahrung nach weniger zum Holpern und wäre daher meine Empfehlung, um möglichst schnell Tempo zu lernen. Jedenfalls für durchgehende 16tel-Passagen ideal, ist diese Technik für Stakkato-Spiel schon viel aufwändiger.

EDIT II (20.06.11)
Zu Triggering: Jetzt, wo es bei mir mit H-T sehr gut klappt und Tempi bis 240 bpm möglich sind, habe ich deutlich gemerkt, wie sehr der Fußhub und somit die Power bei schnellem Spiel nachlassen (ist natürlich reine Übungssache, aber nur die Cracks schaffen sehr schnelle Tempi mit ordentlichem Druck auf die Pedale). Da wird auch klar, warum viele Extrem-Drummer auf Trigger zurückgreifen. Jetzt kann ich mir auch vorstellen, dass Spiel bis ca. 260-270 bpm grundsätzlich erlernbar ist, ohne ein Bewegungsgenie zu sein.

Bei der "normalen" H-T-Technik finde ich es faszinierend, dass sie sich bei z.B. 200-220 bpm fast anfühlt, wie wenn man das halbe Tempo spielt, weil die Oberschenkel relativ langsame Bewegungen machen (bzw. die Füße die eigentliche Arbeit, da immer Doppelschläge).

EDIT III (21.06.11)
Ich übe fast immer nur mit Socken. Kürzlich habe ich spaßeshalber wieder Schlagzeugschuhe angezogen (Dreaks, hatte ich bisher ca. 5x an). Nach 5 min Umgewöhnung lief die Technik in etwa genauso, aber ich habe festgestellt, dass mit Schuhen mehr Druck/Kraft und somit mehr Lautstärke entsteht.

EDIT IV (07.07.11)
Die "normale" H-T-Technik hat sich bei mir als Lieblings-Speedtechnik etabliert. Vor 1 Woche oder so neuer Rekord: 252 bpm (einige wenige Takte lang). Aber ich arbeite mehr an der Gleichmäßigkeit als am Speed. Nächste Herausforderung: H-T "normal" mit H-T "diagonal" abwechseln, so alle 2 Takte. Oder mit jeder dieser Techniken 2 Takte 8tel, dann 2 Takte 16tel spielen. Die 8tel spiele ich dabei mit einem Fuß, d.h. der andere pausiert mal und steigt alle 2 oder so Takte wieder ein. Dieselbe Übung geht natürlich auch mit Heel Up.

EDIT V (08.07.11)
Auf die Gefahr hin, dass es keinen interessiert icon_wink.gif - heute 2 min lang 260 bpm. Nach einer kurzen Pause wollte ich das Spielchen wiederholen - Fehlanzeige, das geht nur mit frischen Füßen. 10-20 bpm runter und anschließend nochmals 2 min hat aber funktioniert. Da ich ausschließlich auf einem Fuß-Übungspad trainiere (mit drübergelegtem Handtuch für weniger Rebound und Lärmbelästigung), habe ich keinen direkten Vergleich, wie sich diese Tempi auf einer echten Bassdrum anfühlen bzw. sich dort übertragen lassen.

EDIT VI (12.07.11)
Ich habe 270 und 280 bpm mit Heel-Toe ausprobiert - an sich spielbar (kurzzeitig/bis 20 Sekunden), aber diese Tempi schreien nach Triggering. Der Schlägelhub wird da so mickrig, das kann sich auf einer echten Bassdrum unmöglich gut anhören. So bis 240 bpm ist aber druckvolles Spiel mit H-T kein Problem. Seltsamerweise klappt das 8tel-Spiel H-T mit links (rechter Fuß hat Pause) rhythmisch sauberer als mit rechts allein, was sich aber hoffentlich noch ausgleichen wird.

PS: Der Doublebass-Weltrekord liegt meines Wissens bei 1407 Schlägen (mit Doubles/Heel-Toe) in einer Minute, gehalten von Tim Waterson. Das macht ca. 352 bpm! (Wer's braucht...)
Verfasst am: 21. 08. 2011 [21:37]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Falls sich jemand näher für Bassdrum-Übungen interessiert, die mich weitergebracht haben bzw. die ich so trainiere - hier ein paar Links zu diesem Thema auf einem anderen Forum, in dem ich jetzt mitmische:

Thread Which of the two ways is better to get faster?
http://www.derekroddy.com/forum/viewtopic.php?f=24&t=20203&start=15

Thread Tell me how it was for you getting started on double bass
http://www.derekroddy.com/forum/viewtopic.php?f=24&t=18199&start=15

Thread What I'm practicing - mein eigenes Übungs-Tagebuch
http://www.derekroddy.com/forum/viewtopic.php?f=14&t=20250

Leider ist die Beteiligung in diesem Forum (zumindest noch) recht mäßig. Da ich mich aber hin und wieder auch selbst mit anderen austauschen wollte, musste ich einfach umtriebig werden...

Wie man den Links ansieht, handelt es sich um das Forum von Derek Roddy, einem DER Extreme Drummer schlechthin, der aber auch über dieses Genre hinaus stilistisch einiges im Programm hat und zudem ein ehrlicher und aufgeschlossener Typ ist, der gerne sein Wissen teilt und auch unverblümt über die Fakten des Musikbusiness berichtet.



Portalinfo:

Zur Zeit sind 0 Benutzer online, davon 0 registrierte Benutzer und 0 Gäste.
Heute waren bereits 0 registrierte Benutzer und 0 Gäste online.

Derzeit online


Heutige Besucher


guitarsolos.tv hat 1102 registrierte Benutzer, 524 Themen und 1832 Antworten. Es werden durchschnittlich 0.38 Beiträge pro Tag erstellt.
zu weiteren Partner-Infoseiten PARTNER - Infoseiten über Produkte und News
// // // // // // // // // // // // //