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Ist diese Flageolet-Technik "richtig" oder nur ein netter Nebeneffekt?


Autor Nachricht
Verfasst am: 31. 07. 2010 [01:08]
nec
Themenersteller
Dabei seit: 08.02.2010
Beiträge: 26
Hi Leute,
ich habe mal eine frage bezüglich einer Technik die mir so unterlaufen ist und würde gerne wissen
ob die denn auch so richtig ist und ob ich da etwas zu beachten habe icon_smile.gif.

Wenn ich meinen Sound auf Verzerrung stelle und nur die "hohen" Pickups einschalte, kann ich ziemlich leicht zb mit meinem zeigefinger "seicht" die Tiefe e-saite berühren(3. bund), die saite anschlagen und im gleichen Moment den zeigefinger im 3. Bund runterdrücken.

Dadurch ensteht ein ziemlich cooler Oberton, mit bending natürlich noch feinericon_smile.gif aber doch ein bisschen anders als wenn ich es mit dem "plek + daumen" mache.
Ich frage deshalb weil mir eigentlich bissher nur die techniken die auch in der LOTW gezeigt werden, bekannt sind und das einfach mal in erfahrung bringen wollte.

Liebe grüsse
euer nec

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.07.2010 um 01:10.]
Verfasst am: 31. 07. 2010 [09:57]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo,
so ganz habe ich das nicht verstanden... Entsteht der Ton wirklich gleichzeitig, wie Du schreibst, oder kurz nacheinander (was ich vermute)? Vielleicht könntest Du mal Klangbeispiele aufnehmen.

Ich meine, dass hierbei ein natürliches Flageolet gespielt wird. Die sitzen ja auf der ganzen Länge der Saite verstreut, sind aber sehr unterschiedlich laut. Bzw. mit den leiseren bis quasi unhörbaren kann man in der Praxis nicht viel anfangen. Die Flageolets sind lauter, je geringer das Teilungsverhältnis der schwingenden Saitenlänge (Mensur, Distanz zwischen Saitenauflagepunkt am Sattel und Steg) ist. Bei Halbierung der Saitenlänge (= Teilungswert 2) entsteht die Obertonstelle am 12. Bund, die am lautesten klingt. Beim Dividenden 3 ergeben sich der 7. und 19. Bund als Schnittstellen, die dort (von der Tonhöhe und Lautstärke) identische Obertöne liefern usw. Dasselbe Spielchen gilt auch für künstliche Flageolets (artificial harmonics). Wenn man in den tiefen Lagen ein natürliches Flageolet anspielt, erhält man bei derselben Distanz, gemessen vom Steg, beim Anschlagen der Saiten in der Artificial-Harmonics-Technik dieselbe Notenhöhe. Man kann also dieselben Obertöne in den tiefen Lagen auch durch entsprechende Verschiebung der Anschlagstelle, vom Steg aus beginnend, erzeugen.

Wie Du schon sagtest, Verzerrung hilft bei Obertönen natürlich enorm. Einige der leisen natürlichen Flageolets lassen sich z.B. mit einem Wah-Pedal in Fixed-Position verstärken. Das ist aber ein Trick, der eher für Aufnahmesituationen brauchbar ist, da man die geeignete Frequenz genau einstellen muss. Das benötige ich für einen Song, in dem ich mit natürlichen Flageolets arbeite, die lange klingen sollen, aber ohne Wah-Einsatz schnell verklingen würden.
Verfasst am: 31. 07. 2010 [13:10]
nec
Themenersteller
Dabei seit: 08.02.2010
Beiträge: 26
Vielen Dank für die Antwort Arky, wiedermal schön ausführlich icon_cool.gif
So langsam fange ich an das zu verstehen.

Also ich spiele die tiefe e-saite quasi "nur" mit dem Plek an, als würde ich ganz normal einen Ton spielen und drücke fast gleichzeitig den zuvor seicht aufgelegten Zeigefinger der linken Hand im 3. Bund runter.

Hier mal ein kurzes Klangbeispiel, hoffe du weisst dann was ich meine:
http://www.fileupyours.com/view/290417/klangbeispiel_oberton.MP3

Liebe Grüsse
nec

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.07.2010 um 13:11.]
Verfasst am: 31. 07. 2010 [14:22]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo,
im Klangbeispiel spielst Du ganz normale Artificials/künstliche Flageolets. Das merkt man schon daran, dass Du etwas Vibrato und stellenweise Bending einsetzt. Das geht nur mit normal gedrückten/gegriffenen Noten, ob mit oder ohne Artificial-Sound. Von daher ist Deine Technik "völlig normal" - siehe Frage im Thread-Titel.

Es gibt aber noch eine andere Flageolet-Technik, die normalerweise nur auf dem (E-)Bass gespielt wird: Wie von Dir beschrieben, wird erst durch leichtes Auflegen des Greiffingers ein (natürliches) Flageolet gespielt und sofort danach drückt man den Finger dann auf den Bund und spielt - ansonsten wäre es unnütz - einen Slide, meist aufwärts. Das erfordert sehr viel Übung. Der Effekt ist der, dass man mit dieser Slide-Technik auch Obertöne erzeugen kann, die regulär gespielt (Saite nur leicht berühren) nicht zur Verfügung stehen. Auf dem Bass ist dies deutlich leichter als auf der Gitarre, weil die Mensur länger ist und ungenaues Greifen weniger problematisch ist.

Hey, spielst Du in Drop-D? In Standardstimmung wäre das Riff um einiges stressiger zu spielen, haha.
Verfasst am: 31. 07. 2010 [14:59]
nec
Themenersteller
Dabei seit: 08.02.2010
Beiträge: 26
nochmals Danke Arky,
freut mich sehr das du dir zeit dafür nimmst mir das zu erklären icon_cool.gif
Das mit dem Sliden war mir auch noch nicht bekannt und du hattes recht, ist wirklich schwer auf der Gitarre ich schaffe mit wenig schlaf gerade mal eben einen bund weiter es "klingen" zu lassen aber auch nicht perfekt hehe.
Ja ist drop-D, spiele in letzter zeit ganz gerne damiticon_smile.gif und in Standartstimmung wär das wirklich stressig hihi.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.07.2010 um 15:00.]



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