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Thema mit vielen Antworten

Angel Wing Metal Play-Along: Welche Tonleiter ?


Autor Nachricht
Verfasst am: 14. 02. 2010 [11:52]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Dero,
neben phrygisch - das am "klassisch exotischsten" wirkt, wird noch der normale HM-Modus oft verwendet - der klingt eben "nur" barock/klassisch, aber nicht sooo exotisch.

Beim Anspielen der übrigen Modes habe ich noch bemerkt, dass "dorisch #11" (wobei 11 = oktavierte 4/Quart) auch noch klanglich brauchbar ist (aber in der Praxis schon eher selten vorkommen müsste). Die anderen Modes kann man im Rock/Metal-Kontext meiner Meinung nach getrost vergessen (nicht aber die Fingersätze, die natürlich je nach gespielter Lage immer mal anfallen).

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 14.02.2010 um 13:09.]
Verfasst am: 14. 02. 2010 [16:40]
Dero
Themenersteller
Dabei seit: 11.02.2010
Beiträge: 18
Hätte da noch ein paar Fragen zu MELODISCH Moll ^^
Aber ich öffne mal der Übersicht halber ein neues Thema icon_wink.gif
Verfasst am: 16. 02. 2010 [00:07]
berndkiltz
Admin
Moderator
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Ich würde mal sagen:

- natürlich Moll (=Aeolischer Mode)
- Phrygisch und Phrygisch Dominant
- Lokrisch
- Moll-Pentatonik, meistens mit "Blue Note" (b5)
- irgendein Gemisch...

sind ca 97% des Metal Tonmaterials icon_smile.gif
Die restlichen 3% sind dann Prog-Metal Bands die alles mögliche (auch Melodisch moll, HTGT, GTHT...) benutzen.

Viele Bands wissen nicht genau was sie da tun, nur das es "Böööössseeee" klingt.
Daher der 5. Punkt "irgendein Gemisch", der von den 97% ungefähr 60 prozentpunkte einnimmt. Ich scherze nicht!

Um manche Songs im Metal zu erklären braucht man entweder eine gesunde Ignoranz für mal 1-2 Töne die nicht in der Skala sind oder eine 100% Verständnis der modernen Harmonielehre.
Letzteres ist bei vielen Metal Gitarristen eher nicht vorhanden (ich Schätze mal optimistisch bei ca 20%),
Was die viele auch sogar (machmal mit einem Gewissen Stolz... (???)) selbst zum Ausdruck bringen. "Theorie hab ich noch nie viel gemacht..." ist da oft der Satz.
Herrschaften: Es schadet nicht, zu verstehen wie Musik zusammenhängt!!!

Zum Improvisieren über Metal sollte man zumindest die oberen 4 beherrschen! Oder damit leben das es Zufall ist wie man klingt.

LG Bernd.

Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 16. 02. 2010 [10:07]
Dero
Themenersteller
Dabei seit: 11.02.2010
Beiträge: 18
-> Bernd

Tolle Antwort!
Bin nämlich schon lange am rumrätseln, was einige Bands da für "Tonleitern" zusammenspielen.

Habe mir leider sowas auch schon gedacht...
Das da immer ein bisschen drauf los gespielt und komponiert wird...

Gruß,
Dero
Verfasst am: 16. 02. 2010 [10:16]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Bernd,
ich gebe Dir natürlich und sofort 100% Recht. Aber zur wenigstens eingeschränkten "Verteidigung" der Nicht-Experten unter uns (das dürften die meinsten sein, mich eingeschlossen) behaupte ich mal, dass die Spieler ohne (umfangreiches) Fachwissen, die _trotzdem_ (!!) interessant/eigenständig klingen, dies ohne eine ordentliche Portion überdurchschnittlichen Talents nie und nimmer erreicht hätten. Die Paarung von "klingt gut, stimmt's?" und "ich weiß (nebenbei/sogar) auch, was ich tue" ist natürlich der absolute Traum - wie in Bernds Fall, der statistisch entsprechend selten vorkommt. Stolz darauf sein, von Theorie gar keine Ahnung zu haben, halte ich für schlicht idiotisch. Wer kann sich denn so eine Attitüde leisten??

Das harmonische "Gemisch" einiger Bands/Riffs kann extrem interessant sein. Da könnte man ebenso fragen, welcher "Gelernte" denn auf sowas Abgefahrenes kommt. Das stand so nicht im Lehrbuch... Gerade im "Düster-Metal" wird man beim Spielen von reinen Dur- und Moll-Skalen/-Riffs schnell merken, dass das doch recht dünn daherkommt. Für den "Rest", also das Auffüllen des harmonischen Materials, bis dieses "amtlich" klingt, muss man dann eben studiert haben oder von Natur aus (oder als Autodidakt etc.) einiges an Eigen-Input mitbringen. Nur wie gesagt, der Stolz auf Nichtwissen ist sowas von deplatziert/uncool.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.02.2010 um 10:19.]
Verfasst am: 16. 02. 2010 [13:36]
Dero
Themenersteller
Dabei seit: 11.02.2010
Beiträge: 18
-> Arky: Da bin ich ziemlich deiner Meinung.


Die wirklich bekannten und beliebten Metalbands sind oft jedoch die, die es schaffen einen eigenen Stil kombiniert mit musikalischen Grundlagen in die Sache rein zu bringen. Man betrachte die berühmten Bands: Amon Amarth, As I lay Dying, In Flames, Arch Enemy.
Alle von denen greifen ja auf die Molltonleiter und Modes zurück.

Warum dann bei solchen Bands wie WATAIN (um nur mal eine Black Metal Band zu nennen) von GUTEM ALTEN SKANDINAVISCHEM Metal gesprochen wird ,ist mir unbegreiflich. Die Fans solcher Bands sind meiner Meinung nach einfach mal richtig cool, weil sie so brutale/böse Musik hören.
Ich selbst geb zu ,dass ich Cradle of Filth als Band sehr mag. Sie lassen sich nicht leicht kopieren. Sie finden einen guten Kompromiss aus Aggression und packender Melodik.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.02.2010 um 13:39.]
Verfasst am: 18. 02. 2010 [10:40]
Dero
Themenersteller
Dabei seit: 11.02.2010
Beiträge: 18
Arky schrieb:


Zum harmonischen Material: E-phrygisch dominant! D. h. die Harmonisch-Moll-Fingersätze, nur halt den phrygischen, der bis auf die übermäßige Terz (4 Halbtonschritte) dem "normalen" Phrygisch-Modus (wie dieser in Dur/Moll vorkommt) entspricht. Konkret in E wären das die Noten e - f - g# - a - h - c - d - e.


Ich muss das Thema noch mal aufgreifen!
http://www.guitarsolos.tv/bernd-kiltz-siggi-braun-3.html?&L=ptsspmbymgy
Das Riff ab 30 Sekunden:
Hier spielt Bernd die c - d - !d#!
Das d# ist in E-Phrygisch nicht enthalten.

Ist es daher eher D-Phrygisch ?
Ich bin noch am überlegen vom musikalischen Zusammenhang, es wäre aber eine Vermutung.
Verfasst am: 18. 02. 2010 [10:58]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo Dero,
ja, aber ich hatte mich nach meiner anfänglichen falschen Vermutung, dass Bernd in E spielt, korrigiert und geschrieben, dass die Ideen in D gespielt sind und daher meine Notenangaben - weil auf E bezogen - jeweils 1 Ganzton zu hoch sind.

Das d# ist insofern in D Phrygisch Dominant = d - d# - f# - g - a - a# - c (Notenangaben evtl. nicht korrekt, weil ich die Intervallzugehörigkeit/eventuelle Vorzeichen nicht beachtet habe - Bernd sieht's mir hoffentlich nach...). Insofern gehört das d# sehr wohl zur Skala (= 2. Note) und alles stimmt.

Genau genommen spielt Bernd im Intro-Riff mehrfach auch einen E-Powerchord, der _nicht_ in die Skala passt. Aber warum nicht, klingt halt gut (fällt unter die Rubrik "Gemischtes", haha). Vertrau' Deinen Ohren.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.02.2010 um 11:00.]
Verfasst am: 18. 02. 2010 [11:51]
berndkiltz
Admin
Moderator
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hallo Arky,

leider muss ich die Notennamne hier doch korrigieren...
D Phrygisch Dominant ist der 5. Mode von G Harmonisch Moll. Dieses Basiert auf G natürlich moll, welches wiederung die Paralelltonart von Bb-Dur ist ist.
Bb Dur hat 2 b's, Bb und Eb, Töne also:
Bb C D Eb F G A Bb.
G natürlich Moll ist demnach (gleiche Töne, anderer Grundton)
G A Bb C D Eb F G.
G Harmonisch moll macht erhöht die 7. Stufe um einen Halbton, aus F wird also F#.
G A Bb C D Eb F# G.
Nun vom 5. Ton aus:
D Eb F# G A Bb C D

Da gibt es auch keinen Interpretationsspielraum, es sind nur diese Noten richtig icon_wink.gif

Vor allem hat mich aber das D# gestört.
In einer beliebigen Heptatonischen Tonleiter (umgangsspr. Tonleiter aus 7 Tönen)
Kommt jede Stammnote mindestens einmal vor (C D E F G A B) und es darf NIE Doppelnennungen geben. Also: Kein D# in einer D was auch immer Tonleiter. Das wäre nämlich die #1, die es nicht gibt. Phryg Dom hat aber eine b2/b9, weshalb sie auch auf einen X7b9 Akkord passt.

Soo, das konnte ich nicht stehen lassen... icon_wink.gif

LG Bernd.

Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 18. 02. 2010 [11:57]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo Bernd,
recht so - und danke für die Korrektur.

Auch wenn die Noten rein frequenzmäßig identisch klingen (Homophonie), hast Du natürlich völlig Recht, wenn die Benennungen zu korrigieren waren - ich hatte es ja geahnt, aber bereits in diesem Beispiel bin ich mit den Vorzeichen ins Schleudern geraten (auch wenn die Fingersätze seit Jahren sitzen). Das ist die Diskrepanz zwischen Können und Wissen icon_wink.gif



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