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Thema mit vielen Antworten

Anfänger braucht Überblick im E-Gitarren-Hardware-Dschungel!!!


Autor Nachricht
Verfasst am: 16. 01. 2010 [08:09]
lesnoj
Themenersteller
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Hallo Freunde!

Ich bin Gitarren Anfänger und habe mir vor 3 Monaten erst Akustische und später auch eine E-Gitarre zugelegt.
Ab irgendwann will man natürlich der Potential der E-gitarre richtig entfalten und hier komme ich an meine intellektuelle Grenzen.

Und zwar ich kenne mich mit der Physik und Hardware überhaupt nicht aus. Kann jemand irgendwelche Anfänger taugliche Ressourcen im internet empfehlen so das man erstmal der Überblick und A,B,Z versteht?

Z.B. was ist Distortion, Overdrive und und und? Braucht eine E-Bass Gitarre einen anderen Verstärker? Welche verstärker sollte man kaufen? (habe halt so einen schwarzen von Conrad)

Habe in GP Format coole Sachen ausgegraben, oft mit mehreren Spuren und würde die Stücke auch gerne üben... Es hört sich alles cool an aber ich bin schon mit 5 Schlater an meine e-Gitarre überfordert weil ich da nur Bahnhof verstehe.

Wollte mir "so ein Ding für Effekte kaufen" und dann stößt man an so ein Auswahl...
http://www.thomann.de/de/gitarren-bass-effekte.html

Was ist das alles? und wie bekomme ich den Überblick?

Wäre natürlich aussergewöhnlich gut wenn man in "Lesson of the Week" einen überblick über so etwas macht, den der Bernd ist nicht klasse sondern einfach Mega-Hammer!!! Habe nicht erwartet so einen Megaressours KOSTENLOS und dann noch nicht in Amerika sondern hier in Deutschland zu finden.

Aber ich vermute ich bin ja ziemlich der einzige der so doof in diesen Angelegenheiten ist daher lohnt sich so ein Einsteiger-Hardware-Crash-Kurs-Video wahrscheinlich doch nicht.

Aber für Tipps aller Art bin ich endlos dankbar!
Wie habt Ihr denn das alles gerafft?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.01.2010 um 08:10.]
Verfasst am: 16. 01. 2010 [08:44]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo lesnoj!

[Kommt Dein Forumsname von "russischer Waldgeist"?]

lesnoj schrieb:
Kann jemand irgendwelche Anfänger taugliche Ressourcen im internet empfehlen so das man erstmal der Überblick und A,B,Z versteht?


Die gibt es reichlichst im Web, einfach ein paar typische Suchbegriffe auf Google eingeben, z. B. auf Wikipedia wird ebenfalls alles von Grund auf erklärt. Auch einige Web-Shops wie Thomann haben Info-Rubriken etc. Ich garantiere Dir: Wenn Du nach Info X suchst, findest Du unweigerlich die (potenziell interessanten) Infos Y und Z - so geht es mir laufend. Dann klickst Du Dich halt durch, liest mal hier, mal da usw.

Mir hat es auch enorm viel gebracht, dass ich jahrelang G&B(Gitarre&Bass)-Abonnent war (ja, hab' gerade gekündigt - um sich allmählich vom Equipment-Wahn zurückzuziehen - kann die Zeitschrift aber wärmstens empfehlen). Und natürlich Foren, in denen man Fragen stellen und sich austauschen kann.

lesnoj schrieb:
Z.B. was ist Distortion, Overdrive und und und? Braucht eine E-Bass Gitarre einen anderen Verstärker? Welche verstärker sollte man kaufen? (habe halt so einen schwarzen von Conrad)


Siehe Google, Wiki usw. etc. - Infos ohne Ende!

Aber lass' uns diese paar Begriffe gleich klären, die können tatsächlich am Anfang verwirrend sein. Übrigens werden manche (Fach-)Begriffe auch immer mal nicht ganz korrekt verwendet bzw. verwechselt, aber das lernst Du noch icon_wink.gif

Distortion = Verzerrung, im Sinne von: Überlastung eines Audiosystems, das dadurch keine saubere Wiedergabe mehr ermöglicht. Wobei mit Distortion im Kontext E-Gitarre schon reichlich Verzerrung gemeint ist, also ein typischer Metal-Sound. "Clean" wäre ein sauber eingesteller Sound, wie man ihn für Funk, Balladen, Jazz usw. verwenden würde. Es gibt auch den Bereich dazwischen, der nennt sich "Crunch". Das wäre dann alles zwischen "nicht mehr ganz clean", also mit leichtem Knack/angezerrt - was sehr reizvoll klingen kann - bis richtig dreckig. Distortion ist strenggenommen die Verzerrung von Transistorverstärkern, im Gegensatz zu...

Overdrive = Verzerrung, produziert durch Röhrenverstärker. In die Sättigung gefahrene oder übersteuerte Röhren produzieren vermehrt harmonisch klingende Obertöne, was trotz des "hart" klingenden Sounds sehr harmonisch anmutet. Genau deshalb sind Röhrengeräte in der Audio-Welt sehr beliebt, von HiFi bis Marshall-Türme. Wenn man Distortion und Overdrive mit "Übersteuerung" wiedergibt, entsteht nicht die Unterscheidung zwischen "war das jetzt ein Transistor- oder Röhren-Amp?".

lesnoj schrieb:
Habe in GP Format coole Sachen ausgegraben, oft mit mehreren Spuren und würde die Stücke auch gerne üben... Es hört sich alles cool an aber ich bin schon mit 5 Schalter an meine e-Gitarre überfordert weil ich da nur Bahnhof verstehe.


Diese 5 Schalter wählen die Tonabnehmer-Positionen, so dass in jeder Position verschiedene Klänge entstehen. Es ist vergleichbar mit dem Effekt, dass Du beim Anschlagen der Saiten mit dem Plektrum oder auch Anzupfen nach klassischer Art in der Nähe des Stegs (kommt jetzt die Frage: "Was ist ein Steg?" icon_wink.gif einen härteren, trockeneren, perkussiveren Sound erzeugen. Verschiebst Du die Anschlaghand hingegen in Richtung Hals, wird der Klang runder, bassiger, weicher - mit allen Schattierungen dazwischen. Die Tonabnehmer (bzw. engl. Pickups) liegen ja nicht an derselben Stelle. Wenn Du den Tonabnehmer-Wahlschalter ganz nach rechts umlegst, wird der Tonabnehmer ganz rechts angewählt (Steg-Pickup, engl. bridge pickup), und dazu normalerweise als Humbucker, also als zweispuliger Tonabnehmer, der in dieser Verschaltung eine brummunterdrückende Wirkung erzeugt, klanglich ist das normalerweise das härteste Ergebnis, das eine Gitarre hergibt. Legst Du den Tonabnehmer-Wahlschalter (pickup switch, pickup selector switch) ganz nach links, wählst Du somit den Hals-Tonabnehmer (neck pickup). Dieser tönt eben sehr rund, bassig und weich, wird daher gerne für Blues-Spiel oder bei Einwürfen von bluesy Läufen (licks, runs) verwendet.

lesnoj schrieb:
Wollte mir "so ein Ding für Effekte kaufen" und dann stößt man an so ein Auswahl...
http://www.thomann.de/de/gitarren-bass-effekte.html
Was ist das alles? und wie bekomme ich den Überblick?


Dasselbe Problem haben aber auch die Profis! Die Auswahl ist halt erschlagend, quer durch alle Preisklassen. Ich schlage vor, Du benutzt erst einmal das, was Du jetzt hast. Ermittle erst einmal, welche Musik Du eigentlich primär machst bzw. was Dich interessiert. Als Folge davon wirst Du merken, was Du an Ausrüstung, Geräten (equipment) brauchst. Dann kannst Du Dich ja hier im Forum, in Fachgeschäften usw. beraten lassen. Meist kommt man mit einigen wenigen Bodentretern oder ersatzweise einem Multieffektgerät sehr gut hin. Aber die Bedürfnisse sind extrem unterschiedlich: Ein Purist ist mit seinem 1-Kanal-Amp und vielleicht 1 Boden-Overdrive zufrieden, der andere hat einen 4-Kanal-Amp mit irrsinnigem technischem Schnickschnack und trotzdem noch einen Berg Effektgeräte und Zeugs. Da gibt es kein "richtig" und "falsch", mach' Dir da keinen Stress. Sinnvoll ist es, sich dann nichts Unnötiges zu kaufen, nur weil es aufgrund der Werbung in Zeitschriften usw. gerade angesagt ist oder - das tun ja alle frisch auf den Markt geworfene Geräte - "besser" ist als alles, was es bisher gab.

lesnoj schrieb:
Aber ich vermute ich bin ja ziemlich der einzige der so doof in diesen Angelegenheiten ist daher lohnt sich so ein Einsteiger-Hardware-Crash-Kurs-Video wahrscheinlich doch nicht.


So ist das am Anfang... Durch die Beschäftigung mit der Materie wirst Du aber schon reinkommen, und das vielleicht schneller als Du denkst! Verrate uns einfach etwas mehr zu Deinen Interessen usw. Vielleicht hast Du direkte Vorbilder, die Du kopieren willst? Selbst in diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass du spätestens nach ein paar Jahren langsam anfängst, einen eigenen Stil zu entwickeln und sich nicht damit zufrieden gibst, nur nachzuspielen. Das ist normal! Außerdem kann sich im Laufe einer (Hobby-)Musiker-Laufbahn der Geschmack und somit auch die Ausrüstung (Gitarren, Verstärker) ändern. Auch das ist völlig normal und absolut nicht vorhersagbar.

lesnoj schrieb:
Wie habt Ihr denn das alles gerafft?


Siehe oben: Durch die Beschäftigung mit der Materie. Wenn Du Dich damit befasst, kommt alles/vieles mit der Zeit ganz von allein. Hauptsache anfangen!
Verfasst am: 16. 01. 2010 [08:57]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
lesnoj schrieb:
Braucht eine E-Bass Gitarre einen anderen Verstärker? Welche verstärker sollte man kaufen?


Ja! Der Unterschied ist - und das mag überraschen - dass ein Bassverstärker das gesamte vom Menschen hörbare Audiospektrum wiedergibt bzw. technisch wiedergeben kann/soll (engl. full range), also ein Full-Range-System darstellt. Ein Gitarrenverstärker - nicht der Verstärker selbst, sondern die im Handel erhältlichen Boxen und da genaugenommen die Lautsprecher - übertragen aber nicht das gesamte Hörspektrum (das liegt übrigens bei ca. 20Hz bis ca. 20kHz), sondern einen Teil davon. Gitarren-Boxen regeln nämlich bei/ab ca. 6-7kHz ab (bzw. ab da lässt die Wiedergabe höherer Frequenzen stark nach). Warum? Weil gerade bei verzerrten/übersteuerten Sounds das Ergebnis nämlich sehr nervig und kratzig klingen würde. Insofern etwas paradox: Ein E-Bass-System überträgt Frequenzen bis weit über 10kHz, wohingegen E-Gitarren lange vorher schlapp machen...

Insofern werden separat E-Gitarren- und E-Bass-Amps/-Systeme angeboten. Außerdem benötigen Audiosysteme wesentlich mehr Leistung, um tiefe Frequenzen sauber wiederzugeben. Ein 100-Watt-Gitarren-Amp entspricht lautstärkemäßig also ca. einem 300-Watt-Bass-Amp - nur als grober Vergleich. Man kann zur Not E-Gitarren über Bass-Amps spielen. Weil aber wie oben beschrieben Bass-Systeme ein wesentlich umfassenderes Frequenzbild produzieren, wird es in den Höhen wohl ungewohnt und bei verzerrten Sounds nicht so toll klingen. Umgekehrt wird es problematischer: E-Bässe erzeugen so tiefe Frequenzen, dass diese nicht mehr sauber bzw. gar nicht mehr auf E-Gitarren-Boxen wiedergegeben werden. Noch entscheidender ist aber, dass für Bässe typische tiefe Frequenzen einem Gitarren-Lautsprecher übermäßig viel abverlangen und ihn schlicht mechanisch überlasten. Wenn man einen Bass über Gitarren-Anlagen spielt, dann sollte man dies wenigstens bei sehr moderater Lautstärke tun. Alles andere ist ein Risiko für die Lautsprecher!

Es gibt kein "was sollte man sich kaufen". Ermittle Deinen Bedarf/Deine musikalische Ausrichtung/Dein zur Verfügung stehendes Budget/Deine Ansprüche, dann wird alles klarer. Aber die erschlagende Auswahl von Produkten auf dem Markt bleibt, da hilft nichts. Nur kannst Du gezielter durch diesen Dschungel manövrieren.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 16.01.2010 um 09:01.]
Verfasst am: 16. 01. 2010 [09:25]
lesnoj
Themenersteller
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Wow!!!!
Hammer!

Danke für schnelle und ausführliche Antwort!

Also die Suchfunktionen Google und Foren habe ich bereits verwendet, stosse meistens mittendrin in irgendeine Hochfachliche Disskussionen wo ich wieder nichts verstehe.
Egal! Ich werde noch weiter suchen.


Aber jetzt mal was anderes. Equipment noch mal!
Also noch bin kein Equipment Fetischist aber der Neigung dazu entwickelt sich so langsam...
icon_smile.gif)

Ich wollte einfach mal jetzt langsam "was für Fuß" haben also irgendein Pedal um langsam mit dem Sound spielen zu lernen. Musikrichtung... Hmmmm.
Eigentlich bin ich über der Richtung und bereit alles zu spielen oder zu lernen. Habe mich schon sogar am Mozart vergriffen (war aber nichts).

In der Tracks von GP Files sehe ich sehr oft "OVERDRIVE" - Spur und dass wollte ich auch nachmachen habe aber keine Ahnung wie. Würde dann Z.B. gerne mit Guns' of Roses probieren (November Rain) weil der nicht so schnell spielt. (Bin ja noch lange kein guter Gitarist - erst 3 Monate dabei, Also "Crazy Train"-Solo ist noch lange nicht drin)
icon_wink.gif)

Ansprüche an Hardware habe ich nicht sehr hoch geschraubt, wie gesagt, das einfachste reicht vorerst weil ich möchte nicht gleich mit tausend Möglichkeiten überfordert werden sondern mich da langsam einarbeiten.


Also an der Stelle vielleicht eine ungewöhnliche Bitte...
Da du dich sowieso besser auskennst kannst du mir von der Seite hier etwas empfehlen?

http://www.thomann.de/de/gitarren-bass-effekte.html

Soll nicht teuer sein und einfach. Dann bin ich voll zufrieden.
Ich lese die Beschreibungen da und raffe noch nicht mal was ich brauche! So wie ich von deinem Post verstanden habe DISTORTION brauche ich vorerst nicht eher OVERDRIVE.

Zeige einfach mit dem Finger was deiner Meinung so ein Anfänger wie ich eher braucht und dann ist gut. Bin echt überfordert!

Wie gesagt, so richtig brauche ich das eigentlich nicht, wollte nur einfach ein wenig lernen mit dem Fuß etwas zu treten und mit dem Sound einwenig zu spielen um Unterschiede zu spüren!

DANKE DIR für deine Hilfe!
Verfasst am: 16. 01. 2010 [09:31]
lesnoj
Themenersteller
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Kennst du vielleicht irgendeine Seite mit so einem Art Simulator wo man sich online anhören kann wie das ganze klingt?
Diese Verzehrer, Modulatoren u.s.w?

Ich denke wenn ich höre dann verstehe ich schneller!
Verfasst am: 16. 01. 2010 [09:50]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo lesnoj,

haha, quasi per Ferndiagnose icon_wink.gif

Eigentlich ist es beim besten Willen unmöglich, da konkret was zu empfehlen. Aber ich versuche es trotzdem mal.

Auf der von Dir genannten Webseite sind in der Tat viele (nütliche) Bodentreter aufgeführt - bzw. erst einmal die Kategorien im Überblick. Eine typische Grundausrüstung für E-Gitarre wäre (wahllos aufgezählt):

- Verzerrer (sag' ich mal so - kann also ein "Overdrive" gemeint sein - etwas, um den Amp "anzublasen", also für einen härteren oder stärker übersteuerten Sound - diese Geräte können sich auch "Booster" schimpfen)

- Delay (Verzögerungen; digitale Delays reproduzieren exakte Wiederholungen, analoge Delays werden meist "Echo" genannt - bei einem "Echo" sind die Wiederholungen jeweils etwas höhenärmer, was den Höhenverlust bei Wiederholungen mit älteren Magnetband-Echogeräten simuliert)

- Reverb (Hall, Nachhall - Raumsimulation zwischen "kleiner Raum" und "Kathedrale")

- Chorus (= ein Modulationseffekt; Varianten: Flanger, Phaser)

- Kompressor (begrenzt die Spitzenpegel, staucht die Dynamik des Signals = Umfang zwischen lautesten und leisesten Signalen zusammen, so dass ein lauteres, dichteres Durchschnittssignal entsteht) Bsp. Klassiker: MXR Dynacomp

- WahWah (typischster Vertreter: Dunlop CryBaby, ca. 85 Euro)

Selbst wenn Du angenommen diese Geräte alle parat hättest, bliebe noch die Frage nach der Reihenfolge der Verschaltung! Stichwort parallel, seriell - und dann wäre noch Dein Geschmack, weil die Reihenfolge der Verschaltung auch verschiedene Klangergebnisse erzeugt.

Da diese Einzelpedale in der Summe locker einige Hundert Euro ausmachen, empfehle ich jetzt direkt eine andere Lösung:
http://www.thomann.de/de/zoom_g92tt_guitar_fx_pedal.htm
Dies ist ein Multieffektpedal, das so ziemlich alles, was man sich vorstellt, in sich vereinigt - für so gesehen sehr erträgliche 379 Euro. Ich kenne dieses Gerät nicht selbst, aber es wird auf einem engl. Forum von einem absoluten Studio- und Mastering-Crack mit 40 Jahren Berufserfahrung empfohlen, dem ich blind vertraue - und von dem ich durch Fragen stellen - Antworten abwarten enorm viel gelernt habe. Erfahreneren Gitarristen mag der Preis verdächtig niedrig erscheinen bzw. man wagt kaum zu vermuten, dass hier tatsächlich Qualität geboten wird - doch, doch. Dieses Produkt ersetzt einen gewaltigen Fuhrpark an Bodentretern, und das in programmierbarer Form und schön kompakt in einem einzigen Gehäuse. Ronny (so heißt der gute Mann) stehen alle denkbaren Geräte zur Verfügung und er empfiehlt ausdrücklich diese Zoom. Seit er es benutzt, sieht er schlicht keinen Bedarf mehr, Bodengeräte zu verwenden und sich mit den damit verbundenen Problemen abzugeben (Platzbedarf, Kabelsalat, Verschaltungsreihenfolge...).

Hier die Bedienungsanleitung in Deutsch:
http://www.zoom.co.jp/archive/German_Manual/D_G92tt.pdf

Eine Besonderheit dieses Zoom-Modells sind die doppelten Pedale, mit denen gleichzeitig diverse Funktionen steuerbar sind. Das rechte Pedal ist nochmals extrem pfiffig ausgelegt, es erlaubt nämlich eine 3D-Steuerung, indem es seitwärts bewegt/gedreht wird!

Ich persönlich stelle mich equipmentmäßig aber gerade etwas um und komme mit wenig Bodentretern aus. Daneben habe ich im Heimstudio reichlich Outboard (externe Geräte, die Studio-Sachen halt, im 19-Zoll-Format), das ich zur Komprimierung, für EQ usw. einsetze. Daher habe ich nicht wirklich den Bedarf für ein Multieffektgerät (auch Multi-FX gennant).
Verfasst am: 16. 01. 2010 [10:02]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
lesnoj schrieb:
Kennst du vielleicht irgendeine Seite mit so einem Art Simulator wo man sich online anhören kann wie das ganze klingt?

Diese Verzehrer, Modulatoren u.s.w?
Ich denke wenn ich höre dann verstehe ich schneller!


Du meintest "Verzerrer" icon_wink.gif
Auf der Frankfurter Musikmesse kann man sich immer mal Vergleichs-CDs abgreifen. Ich hatte mal so CDs von VoodooLab, auch Boss/Roland hatte vor ein paar Jahren eine sehr umfangreich gemachte CD mit Verzerrern/Overdrives. Das ist klanglich eine prima Übersicht, jeder kann sich da was für den eigenen Geschmack heraussuchen. Ich habe die Boss/Roland-CD irgendwo als MP3 abgelegt, kann mal nachschauen. Gib' doch einfach auf YouTube "boss overdrive" ein, da findest Du mit Sicherheit was.

Teste doch mal in einem Fachgeschäft diverse Geräte(kategorien) an: Modulation usw. Im Prinzip ist alles sehr interessant und reizvoll, aber Du wirst schnell merken, dass Effekte eben genau das sind, wie sie heißen: nämlich Beiwerk. Man muss/sollte sie dosiert verwenden, sonst verlieren sie ihren Reiz. Je mehr Effekt, desto weniger Originalsound = desto verwaschener das Ergebnis. Je weniger Effekt, desto besser - als Faustregel.

Das von mir empfohlene Multi-FX-Gerät von Zoom ist für einen Anfänger evtl. erschlagend. Aber es bietet den Vorteil, eine Armada von Bodentretern zu ersetzen - jedenfalls auf sehr hohem digitalem Niveau. Sobald Du mit der Bedienung klar kommst, weißt Du auch, was es mit den diversen Einstellmöglichkeiten bei Einzeleffekten auf sich hat.
Verfasst am: 16. 01. 2010 [10:12]
lesnoj
Themenersteller
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Hmm...
Also konkreter ist natürlich besser. Jetzt habe ich wenigstens eine Richtung...
Preislich ist es natürlich nicht das was ich auf anhieb ausgeben wollte aber wenn das Ding es Wert ist dann werde ich mir überlegen.

Was mich aber abschreckt sind viel Knöpfe.... Aber ich stöbere gleich durch die Bedinungsanleitung. Vieleicht ist das DAS Ding was ich wirklich brauche.

Danke auf jedem Fall!

Dann noch eine Frage!
Hier in diesem Clip (Hotel California)

http://www.youtube.com/watch?v=QZT2BV2pGBU

Ab der 5. Minute (exact 5:35 /min:sec)...
Wie produziert man z.B so einen Sound? Was ist das für Sound?

Ich entwickele langsam das Gefühl dass ich so eine Gitarre unbedingt brauche! Weiß zwar noch nicht was man damit macht aber ich brauche sie!!!!
icon_smile.gif

Was ist das eigentlich für ein Ding? Wie heisst das? Wofür ist das? Warum brauche ich das?
icon_smile.gif

Wie bekomme ich auch so ein Sound-Charakter wie er in diesem Lied?
Verfasst am: 16. 01. 2010 [10:31]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Das ist halt eine zweihälsige Gitarre (engl. double neck). Ob Du die brauchst...

Doppelhals-Gitarren haben (vor allem Live) den Vorteil, dass man ohne Wechsel des Instruments sofort von dem einen auf den anderen (oder bei noch mehr Hälsen: auf einen nochmals anderen Hals) im Handumdrehen umsteigen kann. Nachteil: Sie sind schwerer, klobiger, teurer und weniger bequem. Doppelhälsige Gitarren sind fast immer so konzipiert, dass die Hälse nicht identisch sind. Identische Hälse wären aber für bestimmte Zwecke, z. B. für Tapping-Fanatiker, denkbar, die dann mit jeder Hand einen Hals bearbeiten würden - Sonderfall, lassen wir das mal. Auf typischen Doublenecks ist ein Hals "normal", also 6 Saiten in Normalstimmung, der andere Hals oft ein 12-Saiter-Hals. Das klingt vor allem bei Cleansounds enorm attraktiv, weil mehr Saiten schwingen, die intensiver/voller klingen. Dabei werden die dünnsten 2 Saiten exakt gedoppelt (sind am Instrument dicht nebeneinander je zweimal vorhanden), die anderen Saiten sind oktaviert - also auf denselben Ton gestimmt, "nur höher".

12-Saiter sind durchaus sehr reizvoll - ich habe eine elektrische 12-Saiter-Gitarre von PRS. Aber wie mit Effekten ist es mit 12-Saitern so ähnlich: Stellenweise eingesetzt - genial! Ein ganzes Album damit aufzunehmen, kann aber zuviel des Guten werden. Aber so ein Instrument im Geräte-Arsenal ist toll!

Es gibt auch Bässe als Doublenecks, z. B. 4-Saiter bundiert + 5-Saiter, oder ein Hals bundiert, der andere bundlos.

Was meinst Du mit "Sound-Charakter"? Bitte etwas näher definieren.
Verfasst am: 16. 01. 2010 [10:47]
lesnoj
Themenersteller
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Hey du kennst aber Sachen??!!
Ich glaube so etwas erfährt man noch nicht mal bei Wikipedia!
Danke dir!

Mit dem Sound charakter meinte ich... na ja weiss ich auch nicht wie ich das ausdrücken soll...

Also diese Solo würde auf meiner Gitarre anders klingen und es ist schon mal klar dass er es irgendwie verzerrt. Habe in GP Files nachgestöbert da steht überall "Overdrive".

Ich meinte einfach wie ich so etwas nachmachen kann, also nicht Fingertechnisch auf dem Griff sondern eben diesen Verzerrung.
Aber das hast du ja schon beschrieben. mit dem "Zauberbox" würde das wohl gehen.

Aber das was du über 12 Saiten geschrieben hast ist schon sehr interessant. Also im ernst würde ich mir das ding vorerst nicht kaufen weil ich noch nicht mal richtig spielen kann aber....

Irgendwann.....
Irgendwann mal....

Das ich damit nicht mehr aufhören werde ist mir jetzt schon klar. Schade dass ich damit so spät... erst mit 35 anfange... Aber egal.
Danke für alle Tipps!

Ah so..
Nur so am Rande nebenbei...
Was kostet so ein Doppelhorn? Ich meine nicht die teuerste Version sondern sagen wir mal "ab..." ?
icon_smile.gif



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