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Thema ohne neue Antworten

Die Pentatoniken


Autor Nachricht
Verfasst am: 05. 10. 2009 [11:57]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Hallo zusammen!

Ich bin auf die neue Lesson of the Week gestoßen, die sich um die Em-Pentatonik dreht.

Jetzt habe ich aber doch mal eine Frage dazu. Ist das jetzt eine ganz andere Pentatonik als die Am-Pentatonik oder geht es hierbei nur um die unterschiedlichen Fingersätze, d. h., wie man in einer Tonart die Finger noch auf das Griffbrett kriegen kann.
Mir ist die Am-Pentatonik recht gut vertraut, sie hat auch schon einige gute Dienste geleistet. Warum muss ich also die anderen Pentatoniken noch wissen?
Seid mir bitte nicht böse, wenn ich so etwas "dämliches" frage, aber ich bin, was das Solospiel angeht, nicht gerade der versierteste Spieler.

Ronnie
Verfasst am: 05. 10. 2009 [12:52]
LotSOVs
Dabei seit: 08.12.2008
Beiträge: 43
Ronnie,
nehmen wir mal die A- und E(6)-Saite als Bezugspunkt: Dieselben Pentatonik-Pattens, die Du für A spielst (vermutlich eher die Moll-Pentatoniken, wobei es natürlich auch Dur-Pentatonik gibt), gelten im selben harmonischen Verhältnis, bezogen auf den "Orientierungspunkt" A-Saite, auch auf die E-Saite. Blöd ausgedrückt, fürchte ich...

Nehmen wir die A-Saite und die A-Moll-Pentatonik:
Leersaite = Grundton,
3. Bund = 2. Pentatonik-Ton (Terz, klein);
5. Bund = 3. Pentatonik-Ton (Quart, rein);
7. Bund = 4. Pentatonik-Ton (Quint, rein);
10. Bund = 5. Pentatonik-Ton (Sept, klein);
12. Bund = wieder 1. Pentatonik-Ton, jedoch oktaviert (Oktav, rein).

Dieselben Bünde gelten auch, wenn Du in E-Moll die Moll-Pentatonik anwendest. Was sich natürlich ändert und wahrscheinlich für Verwirrung sorgt, ist natürlich, dass sich die Fingersätze in einer Lage ändern. Wenn Du also z. B. stur die A-Moll-Pentatonik "durchziehst" und die aber zu E-Moll als neuen Bezugspunkt spielst, entsteht eine neue Klangfarbe (neuer Pentatonik-Modus). Das ist nicht verboten, bricht aber mit der "normalen" Spielweise, die "reine" (Moll-)Pentatonik zu spielen.

Du hast die harmonische Struktur der Moll-Penatonik sicherlich im Gehör. Beginne doch einfach mit der E(6)-Saite und baue darauf ganz langsam, Note für Note, die Pentatonik-Tonleiter auf. Manche Töne stimmen dabei mit der A-Moll-Pentatonik überein, aber nicht alle. Falls das immer noch verwirrt: Mir hilft es, die Pentatoniken auch als Ableitung aus Arpeggien/Akkorden zu betrachten. Dann weißt Du, ob halt ein 2- oder 3-Halbtöne-Schritt nach der jeweiligen Note folgen muss.

So schwer sind die Pentatoniken auch nicht: Es gibt ja nur 5 Standard-Patterns, ab da wiederholt sich alles eine Oktave höher/tiefer. Da sich die Pentatonik aber sowohl in Dur als auch Moll konstruieren lässt (sowie noch modale Pentatoniken, aber da weiß Bernd mehr dazu icon_wink.gif, sind es quasi 10 Patterns - oder man behält den Überblick und weiß, dass die Fingersätze identisch sind, aber 3 Bünde auseinander liegen. Nimm z. B. die Fingersätze, die Du von der A-Moll-Pentatonik kennst. Verschiebe die mal um 3 Bünde tiefer, spiele die Töne aber immer noch zu A als Grundton/Bezugspunkt. Jetzt entsteht die Klangfarbe Dur(-Pentatonik). Wenn Du jetzt noch die Blue Note auch in die Dur-Pentatonik einfügst, ergeben sich schon Sounds, die stark an Country erinnern.
Verfasst am: 05. 10. 2009 [14:39]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Hallo!

LotSOVs schrieb:
Dieselben Bünde gelten auch, wenn Du in E-Moll die Moll-Pentatonik anwendest. Was sich natürlich ändert und wahrscheinlich für Verwirrung sorgt, ist natürlich, dass sich die Fingersätze in einer Lage ändern. Wenn Du also z. B. stur die A-Moll-Pentatonik "durchziehst" und die aber zu E-Moll als neuen Bezugspunkt spielst, entsteht eine neue Klangfarbe (neuer Pentatonik-Modus). Das ist nicht verboten, bricht aber mit der "normalen" Spielweise, die "reine" (Moll-)Pentatonik zu spielen.


Um mal bei der Am-Pentatonik zu bleiben: ich verwende für Moll die Spielweise 1E, für Dur 2E. Und eigentlich verwende ich die immer, ich verschiebe diese beiden nur je nach Tonart.

Wenn ich das richtig verstehe, dann ist die Em-Pentatonik in gewisser Weise eine andere Spielart? Ich könnte also meine Am-Pentatonik weiterhin verschieben, die Töne bleiben gleich?

Ronnie
Verfasst am: 05. 10. 2009 [15:05]
LotSOVs
Dabei seit: 08.12.2008
Beiträge: 43
Ronnie,
genau, es geht nur um Verschieben. Zwischen der E- und A-Saite liegen 5 Halbtonschritte bzw. eine (reine) Quart. Wenn Du also die A-Pentatonik auf der E6-Saite ab dem 5. Bund beginnst, lässt sich dieser Fingersatz eben 5 Halbtöne tiefer verschieben, um dann für E genutzt werden zu können. Oder aufwärts verschieben: Wenn Du die Dir bekannten A-Pentatonik-Patterns alle jeweils 2 Bünde höher spielst, wäre dies H-Moll (bzw. international beeinflusst B-Moll). Das wäre für 7-String-Spieler eine ähnlich wichtige Tonart wie eben E-Moll/-Pentatonik bei 6-Saiter-Spielern.

Wie das Ganze in der "Umrechnung" auf Bernds Fingersatz-Angabe-System aussieht, da muss ich passen. Dieses 1E- usw. System habe ich bisher noch nicht gerafft.
Verfasst am: 05. 10. 2009 [18:45]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Hi!

Ich habe das mal ausprobiert. Und zwar habe ich meine Am-Pentatonik mit ihrer Technik so gelegt, dass das E der Grundton ist, dann habe ich die Em-Pentatonik mit entsprechendem Fingersatz gespielt und beide Möglichkeiten verglichen. Es kommen haargenau dieselben Töne raus, das Spiel bzw. der Fingersatz ist nur anders.
Verfasst am: 05. 10. 2009 [18:53]
LotSOVs
Dabei seit: 08.12.2008
Beiträge: 43
A-Moll-Pentatonik:
e1:-----------------0-3-I
h2:-------------1-3-----I
G3:---------0-2---------I
D4:-----0-2-------------I
A5:-0-3-----------------I
E6:---------------------I


bzw. A, beginnend 5. Bund auf der E-Saite:
e1:---------------------5-8-I
h2:-----------------5-8-----I
G3:-------------5-7---------I
D4:---------5-7-------------I
A5:-----5-7-----------------I
E6:-5-8---------------------I


E-Moll-Pentatonik:
e1:---------------------0-3-I
h2:-----------------0-3-----I
G3:-------------0-2---------I
D4:---------0-2-------------I
A5:-----0-2-----------------I
E6:-0-3---------------------I

"Haargenau dieselben Töne" verstehe ich nicht...

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 05.10.2009 um 18:55.]
Verfasst am: 05. 10. 2009 [19:09]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Ich habe den Fingersatz der Am-Pentatonik so übertragen, dass der erste Ton, den ich spiele, das E ist (weil ich ja eine Em-Pentatonik spielen wollte). Dann habe ich die Em-Pentatonik so gegriffen, wie sie Bernd im Video vorgeschlagen hat. Und das waren vom Klang her, nicht von der Technik, dieselben Töne, die zu der Pentatonik gehören.
Verfasst am: 07. 10. 2009 [16:31]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Also, ich hab's jetzt verstanden, wie das alles gemeint ist. icon_smile.gif
Verfasst am: 10. 10. 2009 [18:37]
berndkiltz
Admin
Moderator
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hi Leute,

also hier mal kurz zu meinem "Fingersatzsystem" - das eigentlich gar nicht meins ist sondern welches ich von meinem genialen Gitarrenlehrer Ralph Schäfer-Lösch übernommen habe.

1E bedeuted: Ich habe mit meinem 1.Finger (=Zeigefinger) auf der E Saite den GRUNDTON des Fingersatzes.
Bin ich also mit dem 1. Finger auf dem 5. bund der E Saite, habe ich z.B. eine A-Moll Pentatonik.
Diese Namensgebung garantiert mir, das ich jeden Fingersatz direkt auf jede Tonart anwenden kann, gesetzt dem Fall ich kenne die Notennamen auf den entsprechenden Saiten. (E-A-D Saite reichen da meistens).

Die Zahl ist also der FINGER auf dem der Grundton liegt, der Buchstabe die SAITE auf dem dies bei diesem Finersatz passiert.
Der Buchstabe hat hier NICHTS mit der Tonart zu tun und die Zahl NICHTS mit irgendwelchen Bünden.

Ein paar Beispiele zur aktuellen Lesson 31:
1D bedeuted ich habe mit dem 1. Finger auf der D-Saite meinen Grundton. In dem Fall am 2. Bund, was eine E-Moll pentatonik ergibt. Schiebe ich den 1. Finger auf den 5. Bund der D-Saite, erhalte ich die G-Moll Pentatonik. Schiebe ich ihn auf den 12. Bund, erhalte ich eine D-Moll Pentatonik.

Dies macht wesentlich mehr Sinn, als den Fingersatz "Pattern 1,2,3" o.ä. zu nennen. Mit kenntiss aller 5 Fingersätze und dieser Namensgebung kann ich überall auf dem Griffbrett sofort jede Pentatonik-Tonart spielen, und muss HÖCHSTENS 1 Bund verschieben.
Vielleicht muss ich das System mal getrennt in einer Lesson präsentieren.
Meiner Meinung nach ist die weit verbreitete Namensgebung "Pattern 1,2,3" etc. völliger Schwachsinn, weil sie überhaupt nichts über den Fingersatz aussagt.
So icon_wink.gif))

Noch fragen ?????

LG Bernd.


Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 11. 10. 2009 [12:38]
TheRonettes
Themenersteller
Dabei seit: 29.12.2008
Beiträge: 20
Hey Bernd,

nein, von meiner Seite sind keine Fragen zu den einzelnen Patterns. Nachdem ich mich ein wenig mehr damit beschäftigt habe, ist mir so einiges klar geworden und ich denke, dass ich den Sinn, der dahinter steckt, begriffen habe.
Also, ich finde die einzelnen Muster auch super und leichter verstehbar!

Ronnie



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