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Thema ohne neue Antworten

Frage: Impedanzangleichung fürs Amp-Modeling im Rechner


Autor Nachricht
Verfasst am: 16. 09. 2009 [19:32]
berndkiltz
Admin
Moderator
Themenersteller
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hi Leute,

ja ihr lest richtig, ich stelle jetzt hier mal selbst eine Frage auf die ich keine Antwort weiss icon_smile.gif

Folgendes Problem:
Ich spiele zu Hause oft direkt in den Rechner, wenn z.B. mein ganzes Equipment im Proberaum steht oder im Kaufferaum ist (faul...). Vorher hatte ich eine RME Fireface 800, die einen extra Gitarren bzw. Instrumenteneingang hatte. Da ich etwas intern im Rechner haben wollte und noch geringere Latenz bin ich auf eine RME HDSPe AIO umgestiegen - die hat allerdings nur normale (symmetrische) Klinkeneingänge (über das Xpansion Board), keine extra Intrumenteneingänge.

Wenn ich hier meine Gitarre anschliesse und z.B. in die Podfarm fahre, klingt der Sound nicht wie ich es gewohnt bin sondern irgendwie Matt und komisch icon_frown.gif
Das ändert sich auch nicht wenn ich mein Mackie 1402VLZ-PRo Mischpult dazwischen schalte.
Was hilft ist der kleine Line-Booster von Prostage (Aktiver Booster) - dann klingts normal.
Dafür brauche ich aber noch ein Netzteil, und eigentlich wollte ich extra Geräte sparen statt wieder mehr Strom zu verbraten... Und der Booster ist auch eigentlich anders verplant.

Ich habe schon gehört, das es sich wohl um ein Impendanzproblem handelt. Aber was genau da passiert und welche Lösungen es gibt - keine Ahnung!

Falls sich jemand von Euch damit auskennt (Arky??), wäre ich extrem dankbar für eine ausführliche Erklärung des Phänomens und Lösungsvorschläge (DI box? Aktiv oder Passiv?)

Eine gute Ausfühlriche Erklärung (vielleicht mit Zeichnung) könnte es auch auf die Hauptseite schaffen icon_smile.gif Da bin ich für Vorschläge offen!

LG und Dank im Voraus!

Bernd.




Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 16. 09. 2009 [23:28]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hi Bernd,
der Prostage-Booster wäre in der Tat ein praktisches Helferlein für diesen Zweck. Ich habe einen MI Audio Buff'n'Boost (Bodentreter), der im Prinzip dieselbe Funktion hat. Auch ein Bender "The Lift" arbeitet als Impedanzwandler, sobald er in die Signalkette eingeführt wird (der "Lift" ist ein simpler 3-fach-EQ mit Festeinstellungen und entschlackt das Signal, indem muffige Bässe/Tiefmitten beschnitten werden).

In Sachen Impedanz bin ich leider kein Fachmann. Was ich aber weiß, ist, dass z. B. ein Gitarrensignal bei höherer Impedanz quasi aufklart, frischer klingt und spritzigere Höhen liefert. Bei Impedanz-Fehlanpassung klingt das Signal dann relativ dumpf - oder auch "weich"/vintage-mäßig, wenn man's so interpretieren will. Eine DI-Box wäre auch geeignet, da dort eine Impedanzwandlung stattfindet. Die Grundaufgabe einer DI-Box ("Direct Injection") ist die Symmetrierung eines zuvor asymmetrischen Signals, da ein symm. Signal wesentlich längere Strecken quasi verlustfrei verträgt. Typischerweise werden über DI-Boxen diverse Signale zum Mischpult geschickt und diese Verbindungswege können eine gewisse Länge erreichen. Aktiv oder passiv... das hängt vom Bedarf ab. Aktiv heißt, dass das Signal eben bei Bedarf verstärkt werden kann. Aktive Varianten benötigen entweder eine Batterie oder Phantomspannung.

Ich habe noch einen absoluten Geheimtipp - klasse Gerät aus den USA, das ich mir vor ein paar Monaten gekauft habe: das MW1 (Michael Wagener) Studio Tool:
www.creationaudiolabs.com/mw1studiotool

Preislich noch akzeptabel und - lest euch mal die Beschreibung durch und schaut auch mal das Demo-Video an - das Teil ist der Hammer! Die Impedanz ist hier nämlich... stufenlos einstellbar. Diverse Pegel- und Impedanzanpassungen sind damit möglich, ebenso luxuriöses Re-Amping. Und, was für mich mit entscheidend war: Das MW1 ermöglicht die Verbindung zwischen Gitarrensignalen (-10dB) und höherpegeliger Studioumgebung (+4dB), und zwar in allen Richtungen. D. h. man kann z. B. das Gitarrensignal nicht mit einem 99-Euro-Bodenkompressor, sondern z. B. mit einem 3000-Euro-Studioteil (Preis war jetzt nur ein Beispiel...) bearbeiten, das dann entsprechend besser ist. Endlich kommt mein Studio-Zeugs auch direkt bei den Gitarrenaufnahmen und nicht erst beim Mix zum Einsatz. Nur habe ich in letzer Zeit nicht viel Aufnahmen gemacht und den MW1 auch noch nicht ausgiebig getestet. Bernd, ich kann Dir das Teil bei Interesse gerne ausleihen.

Ich habe eine interessante PDF-Datei gefunden, inkl. Schematik:
www.sengpielaudio.com/PassiveDI-Box.pdf

DI-Boxen gibt's ab 20 Euro, die hi-endigen kosten auch mal 300-500 Euro. Ich selbst habe gar keine DI-Boxen, weil die bei mir quasi in mehreren externen Studio-Preamps "mit eingebaut" sind (Mindprint DTC, Groove Tubes VIPRE). In der obigen PDF wird erwähnt, dass DI-Boxen auch galvanisch trennen, d. h. das Massesignal kann je nach Auslegung der DI-Box über Schalter/Knöpfe auf Wunsch abgetrennt werden. Dadurch lassen sich Brummschleifen vermeiden.

Hier Wikipedia zu "DI-Boxen":
de.wikipedia.org/wiki/DI-Box

Übrigens: Michael Wagener - das ist der, der (unter vielem, vielem anderen) auch Metallicas "Master of Puppets" produziert hat - und bei der Entwicklung des MW1 Studio Tools maßgeblich Ideen beigesteuert hat.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 16.09.2009 um 23:48.]
Verfasst am: 17. 09. 2009 [10:08]
berndkiltz
Admin
Moderator
Themenersteller
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hi Arky!
Danke für Deine Antwort,
ich werd mir das Teil mal ansehen - meinst du DEN Michael Wagener der auch in unserem NAMM Bericht drin ist icon_smile.gif
http://www.guitarsolos.tv/stories-namm-show-2008.html

LG Bernd.


Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 17. 09. 2009 [10:24]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo Bernd,
ja genau, DEN Michael Wagener schlechthin. Wie ich sehe, hattest Du bereits die Ehre, ihn persönlich kennenzulernen - wow. Ich hatte immerhin die Ehre, dass er mir in einem engl. Forum auf meinen Post geantwortet hat icon_wink.gif

Zum MW1 Studio Tool gibt's noch ein paar Info-Videos mehr. Das hier verdeutlicht auch, was man mit den Reglern an Klangunterschieden bewirken kann:
http://www.youtube.com/watch?v=MwDIWOPa9CI

Außer für Gitarre lässt sich dieses Tool auch für Bass, E-Akustikgitarren oder Keyboards einsetzen. Auf der Rückseite ist ein Anschluss für ein übliches IEC-Kaltgerätekabel (wie bei PC und TV), einen weiteren Steckdosenplatz erfordert das Gerät doch noch. Ich habe meine Studiosachen hauptsächlich über Power Conditioner des Herstellers Furman verschaltet. Die haben auf der Rückseite 10 IEC-Male-Anschlüsse, also keine normalen Schuko-Stecker. Dann werden IEC-male-female-Kabel benötigt. Davon habe ich mir die entsprechenden Verbinder gekauft und konfiguriere für Rackverkabelung alle Stomkabel genau auf Länge. Das minimiert den Kabelsalat auf der Rückseite.
Verfasst am: 24. 09. 2009 [21:32]
berndkiltz
Admin
Moderator
Themenersteller
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hi Leute,

ich habe mittlerweile eine DI-Box gekauft, die das oben beschriebene Problem behebt. Da sie passiv ist, ist der Pegel allerdings zu gering um direkt in die Soundkarte zu gehen, weswegen ich die DI-Box ins Mischpult schicke und erst von da in den Rechner. Dann klingts allerdings so wie es soll. Schöne Sache dabei - durch den Link ausgang kann ich das Signal parallel direkt an einen Amp schicken und trotzdem das Signal für späteres Re-Amping clean aufnehmen. Interessante Sache... muss ich demnächst mal genauer erforschen!

Arky, nochmal Danke für Deine Erklärungen.
Mein Problem ist mit der DI-Box jetzt erstmal gelöst, bevor ich was neues ausprobiere ist ertmal wieder die Musik im Vordergrund, und natürlich guitarsolos.tv

LG Bernd.

Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 24. 12. 2009 [10:11]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Gerade bin ich noch zufällig auf ein kleines Helferlein gestoßen, das nur über eine Funktion verfügt: stufenlose Impedanzanpassung (aber darum geht es ja in diesem Thread):

http://www.radialeng.com/pdfs/smartsheet-dragster.pdf

Wobei das von mir erwähnte MW1 wesentlich mehr Funktionen (zu einem höheren Preis) bietet, aber nicht wie der Dragster am Gitarrengurt befestigt werden kann. Von Radial Engineering habe ich bisher nur 1 Gerät (Phazor), kann aber die solide Bauqualität nur empfehlen. Die Preise für Radial-Geräte sind selbstbewusst, aber die Geräte auch clever konzipiert, sehr massiv und hochwertig gebaut.



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