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Thema mit vielen Antworten

Mikrofonwahl


Autor Nachricht
Verfasst am: 17. 01. 2010 [01:36]
lesnoj
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Ist so etwas hier OK?

http://www.thomann.de/de/the_tbone_sc140.htm

oder das hier?

http://www.thomann.de/de/the_tbone_em700_stereoset.htm

Was muss man denn noch alles dazu noch kaufen damit man das ganze an Rechner anschliessen kann?
Verfasst am: 17. 01. 2010 [05:53]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo lesnoj,

die Mikros in den beiden Links wären "brauchbar" - nichts aus dem Hi-End-Bereich, aber wie Du schon sagtest... Hast Du Dir die User-Bewertungen jeweils am Ende der Seiten angeschaut? Denen lässt sich doch einiges entnehmen. Die Brillanz und den Detailreichtum teurerer Mikros (ab ca. 150-200 Euro wird's schon richtig "vernünftig") wird man dafür aber noch nicht erhalten. Mit dem Stereo-Set könntest Du beim Bongo oder Akustikgitarren schon mal mit Stereotechniken oder einfach 2 Mikros experimentieren. Google einfach "Mikrofon Stereotechniken" und Du findest Infos ohne Ende - AB-, XY-Mikrofonierung, Blumlein-Methode... Oder einfach 2 Mikros "irgendwie" aufbauen und schauen, was rauskommt.

Wo wir schon bei Thomann sind - hier die Quasi-Kopie des absoluten Klassikers und Allrounders Shure SM57 in der Thomann-Version, Preis 33 Euro:
http://www.thomann.de/de/the_tbone_mb75.htm

Das Original ist laut den User-Statements - und das glaube ich gerne - anscheinend nur einen Hauch besser als die Kopie. Ich habe noch die SM57-Variante, ohne das "-LC". Thomann-Preis: 105 Euro.
http://www.thomann.de/de/shure_sm57_lc.htm

Dieses Shure - oder die obige Thomann-Kopie - ist ein absoluter Alleskönner. Michael Jackson hat damit im Studio teilweise seinen Gesang aufgenommen - und das über Mischpulte in der x00.000-Euro-Klasse. Das SM57 ist für Gitarrenbox- und Snare-Abnahme extrem beliebt. Es klingt vielleicht nicht für alle Anwendungen gigantisch, ist aber trotzdem "ehrlich" und zaubern darf man eigentlich von gar keinem Mikro erwarten, warum auch.

Neben Nierencharakteristik gibt es eben noch andere Charakteristika. Alle haben Vor- und Nachteile, es kommt auf die Anwendung an. Optimal ist es, wenn man Mikros verschiedener Charakteristika zur Auswahl hat und je nach Einsatz/aufzunehmender Quelle aussuchen kann. An manchen Mikros kann man die Charakteristik auch umschalten, teilweise mit Zwischenschritten oder sogar stufenlos. Die Besonderheiten der Charakteristika kommen erst richtig zur Geltung, wenn man mit mehreren Mikros in geringer Entfernung arbeitet und durch die Positionierung und Distanz der Mikros zueinander z. B. ungewollte Bereiche/Signalquellen möglichst ausblenden will. Jedes Mikro hat einen "toten Punkt" bzw. schwächer übertragene Bereiche - außer Kugelcharakteristik, wo der Schall aus allen Richtungen gleich stark übertragen wird.

Der Klassiker SM57 oder das t.bone MB75 (dynamisches Mikro) wäre bei Akustikaufnahmen als eines von mehreren Mikros noch sinnvoller, für die Höhen/Brillanzen wären Kondensatormikrofone geeigneter (allein oder im Verbund). Mehr Infos zu Akustikaufnahmen gibt's hier:
http://www.thomann.de/de/onlineexpert_63.html

[quote=lesnoj]Was muss man denn noch alles dazu noch kaufen damit man das ganze an Rechner anschliessen kann?

In Sachen PC-Interfaces bin ich kein Fachmann, ich nehme auf eine digitale Workstation auf und arbeite im Bereich Recording größtenteils _ohne_ PC (!!). Den PC nehme ich für Konvertierung in MP3 oder, um aus einem kompletten Stück zu Demozwecken Schipsel herauszuschneiden. Richtig editieren mache ich nur in eingeschränktem Umfang und das an meiner Workstation (Yamaha AW4416). Um das Mikro- oder auch evtl. ein Instrumentensignal in den PC zu schleusen, bräuchtest Du ein Interface oder eine Erweiterungskarte. Die Auswahl ist erschlagend. Ich habe mal in der Thomann-Suchmaske "Interface" eingegeben und dort "Audiointerfaces" ausgewählt:
http://www.thomann.de/de/audio_interfaces.html

Hier das in diesem Link als erstes angeführte Produkt als Beispiel:
http://www.thomann.de/de/maudio_fast_track_pro.htm

Dieses beispielhaft ausgesuchte Interface (Preis: 155 Euro) kann eine ganze Menge - mehr als Du im Moment brauchst - und lässt sich per USB an den PC anschließen. Die Interfaces unterscheiden sich im Umfang ihrer Ein-/Ausgänge und den Formaten. Lass Dich doch einfach mal beim Fachhändler beraten. Manche Interfaces haben keine Phantomspeisung, die Du aber beim Anschluss von Kondensatormikros brauchst. Daher ist es eigentlich nur empfehlenswert, wenn das Interface (zuschaltbare) Phantomspeisung anbietet (d.h. das Mikro wird dann mit dem zum Betrieb notwendigen Strom versorgt). Es gibt für so ziemlich alle Anwendungen und Fälle eine Lösung und es sind, falls es an der Phantomspeisung hapern sollte, spezielle Speisungsgeräte erhältlich, die auch nur diese eine Funktion bieten:
http://www.thomann.de/de/phantomadapter_und_speiseteile.html

Dort z. B. in 2-kanaliger Ausführung (35 Euro):
http://www.thomann.de/de/millenium_pps2.htm

...oder mit 1 Kanal, aber anderen/mehr Features (29 Euro):
http://www.thomann.de/de/behringer_ps_400.htm

Die bräuchtest Du aber nur, wenn Du Kondensatormikros verwendest und Dein Interface _keine_ Phantomspeisung mitbringt.
Verfasst am: 17. 01. 2010 [06:25]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Akustikgitarre nehme ich momentan mit 2 Mikros auf, die ich nacheinander positioniere. Als Rechtshänder stelle ich links vor mir/vor der Gitarre das "linke Mikro" und rechts das "rechte Mikro" auf.

Links: (meist) Großmembran-Kondensatormikro, manchmal (brillant klingendes) Kleinmembran-Kondensatormikro
Zweck: Einfangen der höheren Frequenzen und Brillanz, daher Ausrichtung etwa auf Griffbrett

Rechts: Großmembran
Zweck: Bässe und perkussive Geräusche einfangen (Klopfgeräusche auf Decke/Zargen der Akustikgitarre), Ausrichtung auf den Korpus.

Die Position ermittle ich durch Experimentieren/Spielen bei gleichzeitig aufgesetzten Kopfhörern (Beyerdynamic DT770). Erst jedes Mikro für sich, dann wird getestet, wie sie zusammen klingen. Über Kopfhörer klingt alles anders, deshalb überprüfe ich den Klang zwischendurch nach der "Kopfhörer-Phase" auch immer mal über die Studiomonitore. Wenn's passt - OK, wenn nicht - Kopfhörer an, weitermachen.

Die Mikros positioniere ich im Stereobild links - rechts, genau wie die räumliche Aufstellung, aber nicht komplett nach außen/maximale Stereobreite, sondern "ausgewogen". Die fertigen Aufnahmen erlauben somit, per Panning-/Panorama-Funktion (z. B. beim Abspielen einer MP3, Pan-Steuerung über den jeweiligen Audio Player) zwischen links und rechts umzublenden, so hört man die Mikros relativ getrennt - links hell/brillant, rechts mehr Bass. In Mittelstellung klingt es (im Optimalfall) ausgewogen/"gut".

Ich verwende folgende Mikros:
Großmembran: meist Oktava MK-319 (modifiziert, habe ein Steropaar), aber auch manchmal Oktava MKL-2500 (Röhre) oder t.bone STC2000 (Röhre).
Kleinmembran: BPM CR-4N (habe ein Stereopaar), evtl. Audix ADX51 (die Overhead-Mikros aus meinem Audix DP7-Drummikroset).
Seit kurzem ist meine Akustikgitarre mit einem Pickup-System nachgerüstet, mit dessen Aufnahme/Einbettung ich noch experimentiere. Das wäre dann außer den 2 Mikros noch ein 3. Signal, d. h. die Aufnahmen nehmen dann parallel 3 Spuren in Anspruch.

Mit echten Stereomikrofoniertechniken habe ich erst seit kurzem zu experimentieren angefangen. Das ist nicht ganz leicht, für bestimmte Verfahren benötigt man bestimmte Schienen, um Mikros sehr dicht beieinander oder in einem bestimmten Winkel bzw. in einer bestimmten Entfernung zu positionieren. Im Handumdrehen und ohne Erfahrung kommen da auch keine bombigen Ergebnisse heraus, wie ich feststellen musste. Also weiterexperimentieren... Mit den Ergebnissen nach meiner obigen Methode bin ich aber relativ zufrieden. Auch damit sind umfangreiche Klangpaletten möglich - ein paar cm weiter hierhin oder dorthin, oder einfach den Winkel der Gitarre zu den Mikros ändern, bewirkt deutliche und große Unterschiede. Ist halt nicht so einfach wie E-Gitarre in den Amp stöpseln - fertig.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 17.01.2010 um 07:44.]
Verfasst am: 17. 01. 2010 [19:01]
lesnoj
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Also Arky....

Deine Beiträge sind echt Hammer...
Du solltest aber echt ein Buch oder wenigstens Tutorial schreiben oder vielleicht auch mal eine Videopodcast Rubrik führen. Weil gerade in technischen Fragen bei Gitarre spielen hat man Fragen über Fragen...

Ich werde mir jetzt diesen THE T.BONE MB75 näher anschauen.

Aber noch eine Laien Frage. Warum nimmt man eigentlich Akustische Gitarre mit dem Mikrophon auf? Kann man doch genau so wie die E-Gitarre über Tonabnehmer aufnehmen (sofern natürlich vorhanden) oder ist dann der Klang schlechter?


Und noch was...
Vielleicht zu viel verlangt aber nur so ein Vorschlag...

Die Seite hier ist echt einsame Spitzte. Vielleicht wäre es machbar irgendwo eine Rubrik zu führen wo man Datenbank mit Soundbeispielen macht. Wo man einfach nur Soundbeispiele hochlädt, wie sich z.B. verschiedene Aufnahmen Techniken (von gleichen Akkordreihenfolgen) anhören, oder z.B. Klangunterschied der 6-Saiten Gitarre und der 12-Saitengitarre. User können dann Voschläge machen was sie dann gern hören würden.

Würde mich alles als Anfänger sehr interessieren. Weil ich schon gemerkt habe dass man hier mit High-Profis zu tun hat. Eure Erfahrung ist echt zu wertvoll Jungs!
Verfasst am: 17. 01. 2010 [21:20]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
lesnoj schrieb:
Deine Beiträge sind echt Hammer...
Du solltest aber echt ein Buch oder wenigstens Tutorial schreiben oder vielleicht auch mal eine Videopodcast Rubrik führen.(...)


Danke! - Aber 1) gibt es davon eigentlich schon genug und 2) - Du wirst lachen - habe ich meiner Meinung nach nicht das nötige Wissen.


lesnoj schrieb:
(...) Warum nimmt man eigentlich Akustische Gitarre mit dem Mikrophon auf? Kann man doch genau so wie die E-Gitarre über Tonabnehmer aufnehmen (sofern natürlich vorhanden) oder ist dann der Klang schlechter?


"Schlechter" ist natürlich subjektiv... Aber im Prinzip schon. Bei E-Gitarren ist man einfach das Klangergebnis über Verstärker gewöhnt (bzw. was die Tonabnehmer als Klangkomponente daraus machen), alles andere ist ja evtl. interessant, aber zu leise. Beim Spielen einer Akustikgitarre nimmt man aber das Schallereignis mit seinen Ohren auf. Das klingt logischerweise deutlich anders, als wenn auf der Gitarre irgendwelche Tonabnehmersysteme installiert sind. Wobei auch da Varianten möglich sind: Schallloch-Tonabnehmer, Stegeinlagen (Piezos), Mini-Mikros im Korpusinnern bzw. an der Korpusdecke... oder auch Mischsysteme. Die Mikros haben den Vorteil, dass sie quasi eine Hörerposition simulieren, die ein Zuhörer eben einnehmen könnte. Das klingt insofern natürlicher/realistischer. Außerdem kann man mit Mikros den Raumklang einfangen, der bei direkten Tonabnehmern so nicht oder kaum vorhanden ist. Ich persönlich denke, eine Mischform aus Mikros und Tonabnehmern bietet die größte Auswahl und ergibt (nach etwas Experimentieren/Erfahrung) die besten Ergebnisse.

lesnoj schrieb:
(...) Vielleicht wäre es machbar irgendwo eine Rubrik zu führen wo man Datenbank mit Soundbeispielen macht. Wo man einfach nur Soundbeispiele hochlädt (...)


Gute Idee! So könnte man (bzw. auch ich) MP3s einstellen, die meines Wissens ansonsten hier im Forum nicht angehängt werden können (weil MP3s die zulässige Mindestgröße für Post-Anhänge meist deutlich überschreiten). Aber das müssen die Forumsbetreiber entscheiden. Ich habe im Web (außer auf MySpace und im ganz kleinen Rahmen auf einem engl. Forum) keinen Server-Space, um irgendwas reinzustellen. Möglichkeiten gibt es natürlich, aber noch habe ich nichts unternommen.

Solche Sachen wie "wie klingt denn ein 12-Saiter?" lassen sich aber z. B. mit YouTube schnell recherchieren.
Verfasst am: 19. 01. 2010 [14:50]
lesnoj
Dabei seit: 05.01.2010
Beiträge: 17
Na ja das mit "wie klingt 12 Saiten" war ja nur ein Beispiel...
Außerdem hast du es mir schon erklärt...

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Es gibt viel mehr Sachen und Beispielen die man gern hören würde. Werden die user schon vorshlagen.
Aber danke für alle Tipps!



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