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Tapping "Anschlagstechnik"


Autor Nachricht
Verfasst am: 24. 04. 2009 [21:00]
HeavyDuty
Themenersteller
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 97
Hi!

Kann mir bitte jemand erklären wie man beim Tapping korrekt die Saite anschlägt? Irgendwie krieg ich da keinen richtigen Sound raus.

MfG

Verfasst am: 25. 04. 2009 [11:01]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Hallo Reiner,
wenn du auf YouTube Suchbegriffe wie "guitar tapping" usw. eingibst, solltest du ein paar Tausend Treffer vorfinden - und gucken, wie's gemacht wird. Im "Anfangsstadium" wird meist der Zeigefinger der rechten Hand genommen, manchmal auch der Mittelfinger. Beide sind relativ kräftig und liefern gute Ergebnisse. Den Mittelfinger nehmen Leute, die dann den Zeigefinger frei haben, um mit diesem und dem Daumen das Plektrum weiterhin festhalten zu können - es nach dem Tipp einiger Gitarristen in den Tapping-Passagen mit Spucke an die Stirn zu kleben (habe ich nie selbst gesehen, ist hoffentlich nur ein Gerücht ;-) oder zeitweise wegzulegen, halte ich für Quatsch, da der Spielfluss doch ziemlich gestört wird.

Beim Tapping selbst kann man den Tapping-Finger entweder in Richtung Halsende oder aber "vom Griffbrett weg" bewegen, was bei manchen Spielern besser funktioniert und sich auch beim Spielen irgendwie anders anfühlt. Ich versuche eher, den Finger möglichst von oben aufzuschlagen, also weder in Richtung Halsende noch seitlich. Außerdem verwende ich gerne das Plektrum hierfür, so dass man Tapping bequem zwischendurch einstreuen kann - und nebenbei bei z. B. Triller- oder Pedalton-Tappings mehr Kraft, Schnelligkeit und tonale Gleichmäßigkeit erzeugen kann als mit dem Finger.

Die fortgeschrittene Technik besteht darin, mehrere Finger der rechten Hand einzusetzen. Nur sind der kleine und Ringfinger von Natur aus eher schwach und müssen allmählich ans Tapping gewöhnt werden. Geduld! Suchbegriffe "8 finger tapping" und du findest jede Menge Zeugs dazu. Beim Mehrfinger-Tapping wird's schon schwieriger, sich des Plektrums zu entledigen... Dann nehme ich es doch zeitweise in den Mund, um rechts alle Finger frei zu haben. Mit Zeige- und kleinem Finger lassen sich ganz gut Arpeggio-Intervalle spielen. Wenn ich pentatonische Tappings einstreue, behalte ich das Plektrum meist zwischen Zeigefinger und Daumen und nehme fürs Tapping Mittel- und kleinen Finger. Jeder, wie es am besten klappt.

Da Mehrfinger-Tapping doch recht anspruchsvoll ist, trainiere ich dies, indem ich gelegentlich Übungen nur mit der rechten Hand spiele, also Nur-Tapping. Mit der Zeit entwickelt man Kraft und Schnelligkeit. Das Spielchen mache ich teilweise auch mit der umgedrehten Gitarre, also left-handed. Das fühlt sich nochmals komplett ungewohnt an. Vielleicht wird's in 10 Jahren mal was mit der Michael-Angelo-4-Hals-Gitarren-Technik, haha.
Verfasst am: 25. 04. 2009 [11:22]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
Noch ein paar Ergänzungen:

1) Bernd macht zum Thema Tapping bestimmt mal ein Lesson of the Week...

2) "Professionelles" Tapping ist solches, das man beim Hören nicht gleich als solches erkennt und das nicht massiv aus den Van-Halen-mäßigen Dreiklängen 12-8-5 oder 12-9-5 besteht (nichts gegen Eddie, aber gegen Klischees). Es braucht nicht exzessiv verwendet zu werden, aber als Verzierung hier und da ist es immer mal ein Sahnehäubchen. Außerdem sollte Tapping in z. B. einer längeren, gleichmäßigen Legato-Linie (Hammers/Pulls/Slides) auch rhythmisch schön gleichmäßig eingebaut werden, also z. B. triolisch oder in durchgehenden 8teln/16teln. Das ist gar nicht so einfach, am besten langsam einstudieren (Metronom kann nicht schaden).

Ein aus meiner Sicht tolles Beispiel auch fürs "normale" Tapping ohne 8-Finger-Methode ist Reb Beach, speziell der Einstieg seines Solos im Instrumental "Black Magic". Müsste im Web zu finden sein. Diese ersten fünf Sekunden sind der absolute Wahnsinn - super melodiös und sehr kreativ - rein technisch sozusagen "dispersed pentatonics".
Verfasst am: 26. 04. 2009 [22:37]
berndkiltz
Admin
Moderator
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Lesson zum Thema Tapping -
gute Idee!
Zumal die "Modes" Lessons bald aufgebraucht sind...

Werde in 1-2 Wochen nochmal nen richtig schönen "LOTW" Block drehen, sind ja auch hier im Forum ein paar schöne Ideen eingegangen.

Danke für Euer Feedback und Eure Ideen!

LG Bernd.


Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv
Verfasst am: 07. 05. 2009 [06:27]
HeavyDuty
Themenersteller
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 97
So, hab mich nun mal ein wenig mit dem Thema befasst und folgendes für mich festgestellt: (Das bezieht sich nun alles auf ein recht simples Anfängertapping... eine Saite, drei Noten)

- Die Bewegung an sich (ich nehme den Mittelfinger) kommt lediglich aus dem Finger und nicht aus dem Handgelenk
- Der Anschlag muss stark/kraftvoll sein
- Die optimale Stelle ist gleich beim Bund (ähnlich wie beim Greifen)
- Man sollte direkt mit der Fingerkuppe treffen

Sind meine Beobachtungen soweit korrekt?
MfG

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.05.2009 um 06:28.]

Verfasst am: 07. 05. 2009 [10:20]
arky
Moderator
Dabei seit: 21.04.2009
Beiträge: 329
* Bewegung aus dem Finger: stimmt. Bei manchen Tapping-Aktionen kann man den Daumen der Tapping-Hand als Stütze am oberen Griffbrettrand ansetzen, dann ist das Tapping sowieso nur aus den Fingern und nicht aus dem Handgelenk möglich/sinnvoll.

* kräftiger Anschlag: stimmt. Alles andere bringt schlechte Klangergebnisse, das merkt man beim Spielen sowieso.

* optimale Stelle: So wie beim Greifen. Was meinst du mit "beim Bund"? Jedenfalls nicht genau über dem Bundstäbchen - auch wenn dies beim Flageolet-Tapping genau die richtige Spielmethode ist. Aber das ist ein Sonderfall des Tapping.

* Fingerkuppe: richtig, denn das liefert die besten Ergebnisse. Wer sich anfangs mit Tapping beschäftigt, wird sich evtl. Blasen/Wunden holen. Durch intensiveres Üben entsteht aber schnell eine Hornhaut, am besten mit der Zeit alle Finger ins Tapping integrieren, damit sich auch überall eine Hornhaut bildet. Hierbei hilft es auch sehr, nebenbei Bass oder Akustikgitarre (mit Fingern, nicht Plektrum) zu spielen. Kräftigt die Finger und trägt zur Hornhautbildung bei.

Beim Tapping kann man nicht sooo viel verkehrt machen.
Verfasst am: 07. 05. 2009 [10:35]
berndkiltz
Admin
Moderator
Dabei seit: 20.03.2007
Beiträge: 437
Hi,

stimmt ...fast... alles zum Tapping,
aber: man sollte nicht Bass spielen um seine Gitarrentechnik zu verbessern. Mehr Kraft ist nämlich NICHT die Lösung, sondern nur gezieltere Kraft. Bass-Saiten haben eine ganz andere Dynamik, viel grobmotorischer. Akkustik schon eher - aber hey, wenn man E-Gitarre üben will übt man E-Gitarre!

Die nötige Kraft baut sich bei konzentriertem und gezielten üben von selber auf.
Wohlgemerkt: die NÖTIGE Kraft. Mehr Kraft als nötig schadet der Technik!

Die Position des Tappingfinders sollte direkt unter dem Bund sein, also so nahe wie möglich dran um der Saite zu ermöglichen frei ab dem Bund zu Schwingen.

Gruß Bernd.

Bernd Kiltz
Gitarrist
Site Admin
www.guitarsolos.tv



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