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Strings & Mixing bei Bassgitarre


Author Message
Written on: 19. 10. 2010 [18:02]
ReinerEz
Topic creator
registered since: 11.07.2009
Posts: 99
Hi!

Ich hab diesmal zwei Fragen an die Bassisten unter Euch. (Denke viele Gitarristen werden sich nebenbei auch damit beschäftigen)

Frage Nummero Uno:
Wie sieht es hier mit den Coated Strings aus? Sie nehmen bei der E-Gitarre die Brillianz und sind fürs Recording kaum geeignet, doch trifft das auch bei der Bassgitarre zu?

Und die zwei:
Ist es bei den EQ-Einstellungen am Amp bei einer Aufnahme auch wichtig die Bässe stark zu reduzieren um einen Soundmatsch zu verhindern, oder dürfen die etwas fetter bleiben?

MfG
Reiner
Written on: 19. 10. 2010 [19:54]
arky
Moderator
registered since: 21.04.2009
Posts: 329
Hallo Reiner,

Coated Strings/Bass
Das mit dem Brillanz-Verlust ist nicht so tragisch, wie es sich in Deiner Formulierung anhört. Im Bereich Akustikgitarre z.B. braucht man bei solchen Strings auch beim Recording keine Bedenken haben. Man könnte es auch so sehen: Coated Strings klingen halt wesentlich länger homogen. Manche Bassisten nehmen für Aufnahmen gerne neue Saiten, die aber teilweise erst eingespielt werden (müssen), um die anfängliche Über-Brillanz "abzuspielen". Und wenn die Saiten dann "spielbereit" sind und die Sessions über einen Zeitraum gehen und die Saiten dann hörbar nachlassen, müssen wieder neue Saiten aufgezogen und eingespielt oder alternativ ein (eingespielter) Reservesatz verwendet werden. Bei Coated Strings entfällt das Problem der übermäßigen Brillanzen. ---> Probier' doch einfach mal Coated Strings auf dem Bass aus. (Habe ich noch nicht, ich müsste aber mal wieder frische Bass-Saiten nehmen.)

Soundmatsch entsteht im Ergebnis ja nur, wenn im (Stereo-)Mix alle Spuren aufeinandertreffen und sich dort die tiefen Frequenzen übermäßig summieren. Wenn der Bass z.B. saftig/voll aufgenommen wurde, muss nicht einmal das zu Matsch führen, wenn die anderen Matsch-Kandidaten (Bassdrum, tiefe Toms, Gitarren "untenrum", evtl. Keyboards) relativ schlank/transparent gemischt sind. Man könnte auch gleich bei der Aufnahme nach Gefühl vorgehen und übermäßige Tiefen begrenzen, das ist aber kein Muss. Auch nach der Aufnahme räumt ein Low-Cut-Filter schnell auf, zusätzlich kann man noch das tiefste EQ-Band nehmen und nach Bedarf/Geschmack regeln. "Fett" ist natürlich relativ - Geschmack/musikalische Zielsetzung/Referenz-Sounds, Eigenklang des Basses (nicht jeder Bass muss von sich aus "fett" klingen), verwendete Amps/Bodentreter usw., 4-/5-/6-Saiter, Saitenart/Dicke, welcher Pickup (Steg/Hals/beide), Finger oder Plektrum...

Du kannst ja mal probeweise den Bass mit sehr starken Tiefen aufnehmen und versuchen, inwieweit sich der Sound (besonders im Mix) per EQ aufräumen lässt.

Ein "schlanker" Bass setzt sich meiner Erfahrung nach auch gut durch, wenn er leicht angezerrt aufgenommen wird. Dann am besten mit Röhrengeräten arbeiten, weil die den Sound mit Obertönen anreichern. Die Verzerrung ist dabei aber eher subtil bzw. bei Abhören der Bass-Solo-Spur leicht/etwas hörbar, aber im Mix deutlich schwächer ausgeprägt oder sogar gar nicht auszumachen. Ein solcher "Röhren-Oberton"-Bass ist einfach deutlicher auszumachen und kann dadurch leiser gefahren werden, ohne an Durchsetzungskraft zu verlieren - niedrigerer Pegel -> weniger Tiefen-Matsch. Übrigens "rechnet" das menschliche Gehirn tiefe Harmonische hinzu, wenn im Notenbild im Bereich der _Obertöne_ bestimmte Frequenzen stärker vertreten sind. Wenn Du z.B. ein Stück überwiegend in A hast, kannst Du auch Vielfache der Grundtonfrequenz per EQ maßvoll anheben, also 110, 220, 440, 880 usw. Hertz. Das unterstützt das Bassfundament ebenfalls. Subharmonic-Prozessoren arbeiten (jedenfalls unter anderem) nach diesem Prinzip. Es gibt auch ein paar EQs, die gleich mit einer "musikalischen" Skalierung/Poti-Rasterung daherkommen, z.B. den hi-endigen Cranesong IBIS:
http://www.cranesong.com/ibis.html
Mit diesem Teil kann man, ohne in einer Frequenz-Tabelle nachzuschauen, direkt die entspr. Grundtöne/wichtigen Noten nach Bedarf verstärken.

Bei Bass-Aufnahmen macht auch ein Kompressor Sinn. Die Einstellung ist wieder Geschmackssache. Ich würde es nicht übertreiben. Wenn Du sowieso mit etwas Röhren-Sättigung/Zerre arbeitest, schafft auch das schon einen gewissen Kompressor-Effekt und ein zusätzlich verwendeter Kompressor kann dann noch sachter eingestellt werden.

Wenn Du Dein(e) Album/Stücke professionell mastern lassen willst, brauchst Du Dir im Bass-Bereich eigentlich keine Sorgen machen, der entsprechende Engineer wird das dann für Dich erledigen.
Written on: 20. 10. 2010 [03:41]
fya
registered since: 18.02.2009
Posts: 44
ist das vielleicht nicht auch Song , Musikstil abhängig?
sprich wenn die Gitarren schon rech fett sind im Bassbereich den bass eher was dünner aufzunehmen
und wenn die Git. eher dünner sind den bass etwas druckvoller zu gestallten ?
bin damit gerade auch beschäftigt Songs aufzunehmen und morgen ist der Bass dran. in den Songs vorher viel mir auf das ich den bass eher immer ausdünnen musste damit kein matsch entsteht vielleicht da erst sachter rangehen und etwas rumprobieren .

Ich glaube wenn der Mix schon zu matschig ist wird es auch beim Mastern nicht zu retten sein ohne das Tonmaterial an andere Stelle mit zu verändern?

Mir persönlich fiel auf das ich im Gegenzug zu kommerziellen Aufnahmen immer zuviel und zu dicke Bassbereiche gemischt habe und der mitten höhen bereich unausgewogen war .. das habe ich geändert und beim Limiting fiel mir auf das durch ein ausgewogenes Frequenzspektrum die mixe deutlich druckvoller kamen statt vorher mit zuviel Bass.



wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurst Bratgerät!
Written on: 20. 10. 2010 [08:18]
arky
Moderator
registered since: 21.04.2009
Posts: 329
fya,
natürlich wird dabei "was verändert" - wie sollte es auch anders gehen? Ich habe ja nicht gesagt: "Jeder Mastering-Engineer wird aus einem katastrophal vermatschten Mix unter Garantie was Tolles zaubern". Wenn der Mix tendenziell/leicht zu bassig ist, lässt sich das sehr wohl noch retten. Die Bearbeitung ist dann aber nur noch auf der Stereospur möglich - normalerweise werden fürs extere Mastering (genaugenommen Pre-Mastering, da das Mastering im eigentlichen Sinne die Anfertigung eines Tonträgers ist, der dann als exakte Vorlage für die Serienherstellung dient) ja Stereospuren vorgelegt.

Es gibt aber noch die Möglichkeit, sogenannte Stem Mixes einzureichen, also mehrere Stereospuren, die jeweils z.B. Schlagzeug, Gitarrenspuren usw. umfassen. So kann beim Mastering wesentlich detaillierter eingegriffen werden. Das ist dann auf halbem Wege in Richtung Bearbeitung aller Einzelspuren wie in einem normalen Mix.

Bassbereich Gitarre/Bass
Fett klingende Gitarren weisen Bässe auf, die in anderen Frequenzbereichen liegen als Bassgitarren. Daher können keine "fett klingenden" Gitarren die typischen Bassgitarren-Frequenzen kompensieren/ersetzen oder umgekehrt. "Fette" Gitarren ergeben sich je nach 6/7-Saitern ab ca. 120-150 Hz aufwärts und es sind eher die Tiefmitten, die für die Fülle im Sound sorgen. Bassgitarren reichen viel tiefer hinab, das betrifft aber Frequenzen, die auf manchen Wiedergabesystemen gar nicht mehr effektiv reproduziert werden. D.h. wenn man keine entsprechenden Lautsprecher hat, kann man gar nicht genießen/beurteilen, was in manchen Aufnahmen steckt. Auch ein Realtime/Frequenz-Analyser kann zur Beurteilung nützlich sein - so "sieht" man wenigstens, was vorhanden ist, auch wenn man es nicht "hört". Die Oktavbereiche der Tiefen bei Bässen/Gitarren liegen naturgemäß eine Oktave auseinander, es handelt sich einfach nicht um dieselben Frequenzbereiche. Daher kann der Bass hier nicht die Gitarren oder umgekehrt ersetzen.



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